philtrat nr. 70 - januar/februar 2006

Späte Rehabilitation

Die Universität hat nun im Nationalsozialismus aus ideologischen Gründen aberkannte Doktorgrade erneut verliehen.

»Keinen interessiert«

Der Großteil der Forschungsarbeit für das Projekt »Doktorgrad entzogen!« wurde von StudentInnen übernommen.

NaturwissenschaftlerInnen solo

Zum Senat kandidieren zwei Fachschaftslisten

Ouvertüre

Wir haben einen Grund zum Feiern! Nicht, dass wir auf einen Anlass zu ungezwungenem Fröhlichsein angewiesen wären.

Karriere im Kaffeekochen

Sie erhoffen sich berufliche Orientierung und enden als billige Arbeitskräfte: PraktikantInnen. In Frankreich gibt es Proteste, in Deutschland gründete sich mit Fairwork die erste Interessensvertretung.

Zahlen von Anfang an

Als erste Bundesländer haben Niedersachsen und Baden-Württemberg die Einführung allgemeiner Studiengebühren beschlossen. Studentische Proteste lassen auf sich warten.

Neogräzistik – Was ist das?

Ein fast unbekanntes Fach auf der Abschussliste

Damals in Bologna…

Der sogenannte Bologna-Prozess ist in vollem Gange. Er beschert uns vor allem Bachelor- und Masterstudiengänge.

AStA behält Mehrheit

Die Hochschulgruppen Lust und Unabhängige haben die Wahlen zum StudentInnenparlament (SP) gewonnen. Beide Gruppen konnten je ein Mandat hinzugewinnen, sodass die Unabhängigen nun auf 20 Sitze und die Lust auf 6 Sitze kommen.

Bestrafung nach Demo

Die Teilnahme an einer Demonstration gegen Studiengebühren könnte für 21 StudentInnen mit empfindlichen Geldbußen enden. Gegen sie liegt eine Anklage wegen Hausfriedensbruch und Verletzen der Bannmeile vor.

IT-Branche Bachelor-skeptisch

Die deutschen IT-Unternehmen stehen den neuen Abschlüssen Bachelor und Master skeptisch gegenüber.

Kein Herz für Ratten und Läuse

Kölner BürgerInnen können nicht behaupten, die Stadt unternehme nichts gegen Ratten auf den Straßen. Denn für diese und andere Aufgaben im Hygienebereich gibt es die städtische Desinfektionsanstalt.

Kommunen wünschen Frohes Fest

HeimbewohnerInnen wurden Weihnachtsbeihilfen gestrichen

Kein »Ich widerrufe«

Die Geschichte der Bahá'í: Wie eine bildungsbewusste Minderheitsreligion im Iran verfolgt und unterdrückt wird.

Endlich umbenannt

Nach zehn Jahren Streit hat die Bezirksvertretung Lindenthal nun die Umbenennung des Carl-Diem-Wegs beschlossen. Grund für die Änderung ist die NS-Vergangenheit des Namensgebers. Diem war nach seinem Tod 1962 mit dem Straßennamen für seine

Tickets für alle

Die 2000 Karten für die Fußball-Weltmeisterschaft, die Köln als einer der zwölf WM-Städte zustehen, sorgen derzeit für Diskussionen.

Cola-Boykott

Zehn Universitäten in den USA haben den Verkauf sämtlicher Getränke des Coca-Cola-Konzerns auf dem Campus verboten und millionenschwere Verträge mit dem Unternehmen auf Eis gelegt.

(K)einer von da oben

Mit Richard Pryor ist einer der bedeutendsten US-amerikanischen Künstler des 20. Jahrhunderts gestorben. Er galt als das dunkle Gegenstück zu Bill Cosby und wurde zum Vorbild vieler Standup-Commedians.

Der unerkannte Läufer

Kostbare buddhistische Gebetsmatte im Kölner Dom entdeckt

Raus aus der Tristesse

In Populärmusik aus Vittula hält der Rock 'n' Roll Einzug in ein schwedisches Dorf und bringt die Verhältnisse durcheinander.

Unsichtbare Bedrohung

In Caché bringt ein anonymer Beobachter eine Familie aus dem Gleichgewicht.

Sommer vorm Balkon

Im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg versuchen die Freundinnen Katrin und Nike mit Wein, Wodka und Nana Mouskouri, ihr Leben zu meistern. Die allein erziehende Katrin bedrücken ihre Arbeitslosigkeit und die Beziehung zu ihrem Ex-Mann.

Der ewige Gärtner

Fernando Meirelles inszeniert einen Politthriller um die kriminellen Machenschaften von Pharma-Konzernen in Afrika: Tessa Quayle, die Frau des angepassten britischen Diplomaten Justin, wird auf mysteriöse Weise ermordet.

Exil

Zano und Naïma, er Sohn einer repatriierten französischen Familie aus Algier, sie Algerierin mit französischem Pass, brechen aus der tristen Einöde des Pariser Vorstadtghettos auf in das unbekannte Land ihrer Eltern.

Deuschland, die Linke und der Holocaust: Politische Interventionen

In den Neunzigerjahren ist das Verhältnis zur deutschen Vergangenheit für die Linke zu einem entscheidenden Thema geworden. Auch Debatten über Israel und linken Antisemitismus führten zu einer tiefgehenden Spaltung.

G Strich: Kapitalismus gestern, heute, morgen

Die entscheidende Frage lässt Georg Fülberth unbeantwortet: »Wie lange es noch den Kapitalismus geben wird, wissen wir nicht.« Zu dieser für alle KapitalismusgegnerInnen düsteren Prognose kommt der emeritierte Marburger Politikwissenschaftler im

Die zankende Zunft

Fischer-Kontroverse, HistorikerInnenstreit, Goldhagen-Debatte: Die drei großen Diskussionen in der deutschen Geschichtswissenschaft nach 1945 stehen im Mittelpunkt des Buches Die zankende Zunft von Klaus Große Kracht, das im Verlag Vandenhoeck

I can't relax in Deutschland

Deutschtümelnde MusikerInnen sind das Feindbild der Veröffentlichung I can't relax in Deutschland, einem ansprechenden, in Leinen gebundenen Büchlein mit CD-Beilage.

42: »Gefangen im Käfig eines Wimpernschlages«

Stell dir vor, das Weltall macht die Tür zu und du stehst draußen. Aus diesem kühnen Gedankenexperiment hat Thomas Lehr mit seinem Roman 42 ein ebenso kühnes Stück Prosa gemacht, gespickt mit den besten Elementen aus Science und Fiction.

Im Schatten von Antisemitismus und Wiedergutmachung: Eine Fleißarbeit

Jüdisches Leben in Nordrhein-Westfalen erblüht wieder. 19 Gemeinden mit rund 30000 Mitgliedern gibt es derzeit. Dass nach dem Holocaust überhaupt wieder jüdische Gemeinden in Deutschland entstanden sind, ist bemerkenswert.

Den Göttern kommt das große Kotzen

Mit Den Göttern kommt das große Kotzen von Charles Bukowski legt der Verlag Kiepenheuer und Witsch ein Tagebuch des Autors zum ersten Mal in deutscher Sprache vor.

Statisten

Der Film-Liebhaber Valere Notermans reist quer durch Frankreich, um Filmfestivals zu besuchen und sich mit einem Freund über blasierte CineastInnen lustig zu machen.

Der unbesungene Bloody Sunday

Bildergeschichten XVIII: Wie die IRA zwölf Agenten des britischen Geheimdienstes erschoss