Depperte Polizisten in Bay City

Starsky & Hutch: Als Remake überflüssig Von Volker Elste

Man darf bereits jetzt gespannt sein, welche Fernsehserie der Sechziger- oder Siebzigerjahre als nächste ins Kino kommt. Erst floppte Uma Thurman als Emma Peel in Mit Schirm, Charme und Melone, dann kämpften sich die Drei Engel für Charlie in zwei Filmen durch ihre Fälle. Vor einigen Wochen haben zwei weitere Kultfiguren der Siebzigerjahre ihr Revival erlebt: Starsky & Hutch. Jedoch eine überflüssige Wiedererweckung, da der Film weder als Komödie überzeugt noch eine auch nur annähernd plausible Geschichte erzählt.

Der Fall, den die beiden Polizisten zu lösen haben, ist denkbar einfach. Ein Drogenkartell hat eine neue, nicht durch Drogenhunde aufspürbare Kokainform entwickelt und will diese unter die Leute bringen. Starsky und Hutch verhindern dies natürlich. Auf dem Weg dahin stolpern sie von einer zufälligen Entdeckung zur nächsten. Erst fischen sie einen ermordeten Drogendealer aus dem Wasser und stellen über zwei Cheerleader, die den Toten kannten, schnell einen Zusammenhang zum eigentlichen Bösewicht her.

Bei einer Familienfeier nehmen sie den vermeintlichen Übeltäter fest. Klar, dass sie ihn wieder laufen lassen müssen, denn das in der Garage vermutete Kokain stellt sich als Pony heraus, das der Drogenbaron seiner Tochter schenken will. Klar, dass ihr Vorgesetzter Harold Doby siesuspendiert. Die Festnahme wäre vielleicht noch entschuldbar gewesen, jedoch nicht, dass Starsky beim Versuch, das Garagentor mit Gewalt zu öffnen, das Pony erschossen hat.

Gerade dieser Umstand bringt jedoch die beiden Superbullen wieder auf die richtige Spur. Der Drogenbaron will sein Pony rächen und beide aus dem Weg räumen. Jetzt naht die Lösung: Die Übergabe des Kokains an die lokalen Drogenbosse soll bei einer Wohltätigkeitstombola erfolgen. Endlich können Starsky und Hutch mit Hilfe des Informanten Huggy Bear, der beiden bereits zuvor immer wieder auf die Sprünge geholfen hat, den Fall zu Ende bringen. Auf dem Polizeirevier werden sie gebührend gefeiert.

Selbst wenn man sich als ZuschauerIn auf die jederzeit vorhersehbare Geschichte einlässt, bleibt Starsky & Hutch absolut farblos. Das komödienhafte des Films wirkt die ganze Zeit aufgesetzt und nur wenige Szenen reizen wirklich zum Lachen. Zum Bespiel als Starsky und Hutch beim Verfolgen eines Flüchtigen Starskys Lieblingsspielzeug, den rot-weißen Ford Grand Torino aus der Originalserie, im Meer versenken. Immerhin verhilft diese Sequenz Paul Glaser und David Soul, den beiden Hauptdarstellern aus den Siebzigerjahren, zu einem Gastauftritt. Am Ende des Films überreichen sie Starsky einen neuen Grand Torino, natürlich in rot-weiß.

Es bleibt zu hoffen, dass die möglicherweise bald kommenden neuen Straßen von San Francisco ein besseres Bild abgeben als Starsky & Hutch und dass die ProduzentInnen ihre SchauspielerInnen besser aussuchen. Denn beide Protagonisten, Ben Stiller als Starsky und Owen Wilson als Hutch, wirken den ganzen Film über zwanghaft komisch, ohne es allerdings zu sein. Entsprechendes gilt übrigens auch für die dritte Hauptperson aus der Serie: Der Rapper Snoop Doggy Dogg kann als Huggy Bear dem Original nicht das Wasser reichen. Am besten wäre es jedoch, ganz auf Remakes so genannter Kultserien zu verzichten.

Starsky & Hutch, USA 2003. Regisseur: Todd Phillips. DarstellerInnen: Benn Stiller, Owen Wilson, Snoppy Doggy Dog. Bereits angelaufen.