Paradies: Hoffnung

Von Fatima Khan

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Melanie hat einen großen Makel: Sie ist dick. Während ihre Mutter zum Urlaub in Kenia aufgebrochen ist, muss Melanie in ein Diätcamp, um endlich abzunehmen. Zwischen sportlichem Drill und Ernährungsberatung knüpft die 13-jährige zarte Freundschaftsbande und verliebt sich zum ersten Mal. In den 40 Jahre älteren Camp-Arzt, der ihre Sehnsucht nicht nur bemerkt, sondern auch erwidert. Der Unmöglichkeit dieser Liebe jedoch bewusst, weist er ihre Annäherungen zunehmend brüsk zurück. Melanie ist hin- und hergerissen, spürt sie doch, dass der Arzt sie auch begehrt. Doch warum lehnt er sie immer wieder ab? Melanie gibt ihrem Übergewicht die Schuld. Ermutigt von ihrer neuen Freundin Verena, beschließt sie jedoch, um ihre erste Liebe und ihr Glück zu kämpfen.

Auch im letzten Teil seiner Paradies-Trilogie zeigt Regisseur Ulrich Seidl in schonungslosen Bildern das Scheitern seiner zutiefst verunsicherten Protagonistin auf, die trotz allen Widrigkeiten auf die Erfüllung ihrer Sehnsüchte hofft. Die ernst genommen, akzeptiert und geliebt werden will, auch wenn sie nicht dem gängigen Schönheitsideal entspricht. Träume, die scheitern müssen in einer Gesellschaft, in der jedes Herausfallen aus der Norm streng bestraft wird.