Paradies: Liebe

Von Fatima Khan

Abgestoßen und fasziniert zugleich ist die 50- jährige Österreicherin Teresa von den unzähligen Sextouristinnen in Kenia, die sich stolz Sugarmamas nennen. Doch dann lernt sie Munga kennen, der sie vor den aufdringlichen Verkäufern am Strand beschützt. Der junge Kenianer gibt der alleinstehenden Mutter das, was sie seit Jahren vermisst: Aufmerksamkeit und Sex. Teresa ist verliebt und wird unversehens selbst zu einer Sugarmama, als Munga als Gegenwert für seine sexuellen Dienste Geld verlangt: für die Schwester mit ihrem kranken Kind oder für seine Cousine, die finanzielle Unterstützung für die Dorfschule braucht. Obwohl Teresa bereitwillig ihr Geld hergibt, reicht das Munga nicht und er verwehrt sich ihr. Plötzlich werden auch noch Gerüchte laut, dass Mungas Schwester in Wahrheit seine Frau ist und Teresa wird von einer Täterin zum Opfer.

Paradies: Liebe bildet den Auftakt einer geplanten Trilogie von Ulrich Seidl, der seinen ZuschauerInnen einiges abverlangt. Angewidert beobachtet man die Szenen, in denen junge Beach Boys weißen Frauen am Strand ihre Liebesdienste anbieten. Letzten Endes wird Teresa jedoch aus ihrem Paradies vertrieben, denn dort ist kein Platz für Liebe und nur eine Währung zählt: Geld.