Die anderen Geschichten

Von Julia Groth

Die Revolution braucht Geschichten. Solche, die zum Nachdenken anregen und auch dem schlichtesten Gemüt klar machen, wofür es sich zu kämpfen lohnt. Das ist zumindest der Standpunkt von Subcomandante Marcos, einem der führenden Revolutionäre der Zapatistischen Befreiungsarmee Mexikos. Der Unrast-Verlag hat zehn Geschichten des Subcomandante nun in einem neuen Buch herausgebracht. Es heißt Die Anderen Geschichten - Los Otros Cuentos und ist, wie der Titel bereits andeutet, zweisprachig. Großzügig eingestreute Farbfotos und eine CD werten das Buch zusätzlich auf. Und kaschieren gleichzeitig, dass die Geschichten sehr kurz sind und das Buch rasch durchgelesen. Subcomandante Marcos' »andere Geschichten« - die meist Fabeln sind - lassen sich gut lesen, sind allerdings teils etwas schlicht in ihrer offensichtlichen Moral: Man muss sein Schicksal in die Hand nehmen statt nur zu träumen. Man muss die Starken mit List besiegen. Man muss den Blick nach innen richten, um seine Stärken zu finden. Die Geschichten unterstützen die ZapatistInnen aber auch ganz handfest. Der Erlös des Buchs geht an die Räte der Guten Regierung der Autonomen Zapatistischen Gemeinden im Widerstand.