Umbau greift um sich

Das Gebäude der Philosophischen Fakultät soll saniert werden. Auch der Fachschaftsraum ist betroffen. Von Dana Römling

Spätestens im nächsten Semester werden Studierende im Philosophikum über Bauzäune und Schutthaufen stolpern. Möglicherweise wird ihr Unterricht sogar in Container verlegt, wie sie zurzeit auch für den Umbau der Universitätsbibliothek verwendet werden. Diese werden als Ausweichflächen auf dem Albertus-Magnus-Platz aufgestellt. Sicher ist, dass alle Fachschaften, die sich im Raum S 86 treffen und dort ihr Fachschaftscafé abhalten, Mitte Juli umziehen müssen. Denn im Zuge der großen Umbaupläne an der Universität wird auch das gesamte Philosophikum saniert. Objekt dieser riesigen Verschönerungsaktion sind nicht nur die Seminarräume, auch die Büroflächen und Bibliotheken werden erneuert.

Im Fachschaftsraum, der am Ende eines der Gänge im Erdgeschoss liegt, halten derzeit hauptsächlich die Fachschaften für Anglistik und Germanistik ihre Treffen ab, er ist grundsätzlich aber für alle Fachschaften der Fakultät offen. Den Sommer über müssen alle Fachschaftstätigkeiten nun in den Containern stattfinden. Für ihre Materialien müssen die Fachschaften selbst einen neuen Lagerplatz suchen. Dem Plan nach soll die Erneuerung der Seminarräume zu Beginn des kommenden Wintersemesters abgeschlossen sein. Ob dann überhaupt noch genug Raum für Fachschaftscafés besteht, wird sich erst nach dem Umbau zeigen.

Die Baumaßnahmen werden im Juli auf der Südseite des Philosophikums (zum Hauptgebäude hin) beginnen und von dort aus in vier Bauabschnitten durch das gesamte Gebäude wandern. Dabei orientiert man sich grob an den vier Fluren der unteren Etagen. Die jeweiligen Teilbereiche sind während der Umbauzeit nicht zugänglich. Deshalb stellt die Uni auf dem Albertus-Magnus-Platz Container auf, die je nach Bauabschnitt unterschiedlich genutzt werden können. Sie sollen so ausgestattet werden, dass dort auch Unterricht stattfinden kann. Die Bibliotheken samt Lesesaal ziehen zeitweise dorthin um, ebenso die Büroflächen der jeweiligen Institute aus den oberen Stockwerken. Geplant ist, besonders laute Bauarbeiten möglichst nur in der vorlesungsfreien Zeit und an den Wochenenden durchzuführen, so dass Studierende und DozentInnen nicht zu sehr gestört werden.

Die Uni hat nicht nur vor, die Seminarräume zu erneuern. Das gesamte Gebäude soll besser genutzt werden. So werden zum Beispiel die Bibliotheken umgebaut und dabei erweitert. Außerdem werden die Rolltreppen einer normalen Treppe weichen. Über der Treppe sollen Glaskonstruktionen für Tageslicht sorgen. Es geht bei den Renovierungen also nicht nur um bauliche Fragen, sondern auch um die Gesamterscheinung des Gebäudes. Das Philosophikum war zur Zeit des Kalten Krieges so geplant worden, dass es im Notfall zu einem Lazarett umfunktioniert werden könnte - was den pragmatischen Charme des Gebäudes erklärt. Spätestens im Juli 2012, wenn alles fertig sein soll, wird dann das Philosophikum dank neuer Fassade in neuem Glanz erstrahlen.