Kommissar Bellamy

Von Elisa Moll

Der neue Chabrol-Film ist zwar nur dem Schriftsteller Georges Simenon und Chansonsänger Georges Brassens gewidmet, im Grunde ist er aber auch eine Hommage an seinen Hauptdarsteller Gérard Depardieus. Und das zu Recht, denn Depardieu verkörpert die Rolle des kratzbürstigen, aber liebevollen Kommissar Bellamy ideal. Dieser und seine Frau wollen nur wie jedes Jahr ihre Ferien in Nîmes genießen. Doch dann steht plötzlich ein Fremder in Bellamys Garten, der sich selbst des Mordes beschuldigt. Seltsam berührt von dem mutmaßlichen Mörder beginnt Bellamy, eigenmächtig zu ermitteln. Der Fall wird schnell brisanter als gedacht. Ähnlich explosiv entwi-ckelt sich Bellamys Privatleben, als sein Bruder zu Besuch kommt. Die Liebe zu seiner Frau und die Hassliebe zu seinem so gegensätzlichen Bruder sind bewegend dargestellt, ohne dabei ins Kitschige abzurutschen. Damit beweist Regisseur Claude Chabrol wieder einmal Fingerspitzengefühl für Beziehungsgeflechte, die er auch in seinem 58. Film grandios inszeniert.