Studieren auf der Baustelle

Die Kölner Uni ähnelt derzeit einer Großbaustelle. Unter anderem soll ein ganz neues Seminargebäude neben dem Philosophikum entstehen. Wir geben einen Überblick über die verschiedenen Bauvorhaben. Von Katrin Gildemeister

Studierende an der Kölner Philosophischen Fakultät haben seit einigen Monaten oft den Eindruck, auf einer Baustelle zu studieren. Damit stehen sie an der Kölner Uni allerdings nicht allein da, auch wenn sie von den laufenden Umbauten zuletzt durch den neuen Computerraum besonders stark betroffen waren. Die Sanierungs- und Neubauarbeiten ziehen sich durch die gesamte Uni.

Zurzeit wird unter anderem das Hauptgebäude saniert. Ostfassade, Südwestfassade, Toiletten, Trinkwasserleitungen, Treppenanlagen und das Dach stehen dort auf dem Plan. Das Biowissenschaftliche Institut wird ebenfalls modernisiert, unter anderem soll dort eine Abteilung des Rechenzentrums einziehen. Auch in der Humanwissenschaftlichen Fakultät, wo im vergangenen Jahr Lampen von der Decke fielen, werkeln seit Ende vergangenen Jahres BauarbeiterInnen. Sie erneuern unter anderem die Fenster und montieren eine Brandmeldeanlage. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis 2013 dauern.

Viele der Arbeiten sind bereits seit einiger Zeit im Gange - die laufenden Sanierungen, Um- und Neubauten sind das größte und am langfristigsten geplante Projekt dieser Art an der Kölner Uni seit langem. Startschuss war der Bau des neuen Zentrums für Biowissenschaften im Januar 2006. Das millionenschwere Projekt wird voraussichtlich im Oktober dieses Jahres abgeschlossen werden.

In dem Zentrum werden die Institute für Botanik, Entwicklungsbiologie, Genetik und Zoologie zusammengefasst. Es ist mit Kosten in Höhe von rund neunzig Millionen Euro der derzeit teuerste Neubau der Uni und wird unter Einbeziehung der vorhandenen Institute für Biochemie und Genetik auf dem so genannten Augusta-Gelände an der Zülpicher Straße errichtet. "Ziel ist es, zusammenhängende Einheiten zu konzentrieren, die räumliche Zersplitterung aufzuheben und damit die Funktionen und Flächendispositionen zu optimieren", sagt Uni-Sprecherin Meike Hauser.

Auch sonst plant die Uni einige Neuerungen: Mitte des Jahres beginnt die Sanierung des Philosophikums, die im Dezember 2011 beendet werden soll. Dort werden unter anderem Fenster, Fassaden und Dächer erneuert und Lüftungs- und Toilettenanlagen saniert. Darüber hinaus soll in diesen Tagen der Bau eines neuen Seminargebäudes starten. Er wird voraussichtlich zwischen der Unibibliothek, dem Hörsaalgebäude und dem Philosophikum stehen. Auch ein neues Service-Center für Studierende ist geplant. Ende dieses Jahres soll außerdem ein neues Lehr- und Forschungsgebäude für die Humanwissenschaftliche Fakultät gebaut werden.

Und auch das ist noch nicht alles: Die Physikalischen Institute sollen modernisiert und eine neue Kindertagesstätte gebaut werden. Darüber hinaus sollen für die Chemischen Institute komplett neue Gebäude entstehen. Das Baustellen-Feeling wird also noch einige Jahre andauern.