ProfessorInnen gegen Bologna

Von Hanna-Lisa Hauge

Der Deutsche Hochschulverband (DHV) fordert einschneidende Änderungen am Bologna-Prozess. Das deutsche Bildungssystem sei nur mit einer massiven Gegensteuerung noch zu retten, erklärte Präsident Bernhard Kempen vor kurzem. Der Bologna-Prozess schaffe es nicht, sein Versprechen einzulösen und die Mobilität der Studierenden zu erhöhen, Studienleistungen besser vergleichbar zu machen und einen einheitlichen europäischen Hochschulraum einzurichten. Zurzeit variiert das europäische System, nach dem die Credit Points der Bacherlor-Studierenden anerkannt werden, von Land zu Land. Der DHV fordert zudem, die Verhältnisse von Bachelor- und Masterstudienplätzen umzukehren: Nicht der Bachelor-, sondern der Masterabschluss solle die Regel sein. Etwa achtzig Prozent der Studierenden sollen ihr Studium mit dem Master beenden statt wie bisher vorgesehen zwanzig bis dreißig Prozent. Die ProfessorInnen weisen außerdem darauf hin, dass es seit Umsetzung der Bologna-Reform mehr StudienabbrecherInnen gibt. Die Probleme würden als »Kinderkrankheiten« verharmlos und der akuten Handlungsbedarf würde nicht anerkannt.