Mehr als Schnitzel und Pommes

Gang durch die Uni VIII: Die Uni-Mensa Von Elke Hofmann

Ein Montagvormittag in den Semesterferien, elf Uhr zwanzig. Die Flure des dreigeschossigen Gebäudes der Uni-Mensa in der Zülpicher Straße sind leer und ruhig. Nur ein paar Studierende mit leeren Mägen sind schon da. Zehn Minuten müssen sie noch warten, dann öffnen sich die Türen zu den sechs Ausgabetheken.

Viel lebhafter geht es unterdessen an der Rampe der Warenannahme auf der Rückseite des Gebäudes zu. Drei Mitarbeiter in Blaumännern packen gerade eine Palette Eistee in Plastikflaschen aus. Sie gehören zu den etwa 80 bis 120 Beschäftigten der Uni-Mensa. Die Stimmung ist gut. »Wir sind hier die Blue Man Group«, witzelt einer von ihnen. Schon morgens um sechs beginnt hier die Anlieferung der Lebensmittel, die 13 KöchInnen dann verarbeiten. Bei der Planung der Speisepläne achtet die Mensa-Leitung darauf, dass für fast jeden Geschmack etwas dabei ist. Vegetarisches Essen steht genauso auf dem Speiseplan wie ein Gericht ohne Schweinefleisch, Bio- und Fastfood. Außerdem gibt es hin und wieder besondere Aktionen wie eine asiatische Woche oder ein abendliches Grillen auf der Mensaterrasse. Damit die Studierenden sich immer darüber informieren können, was die Karte gerade bereithält, ist sie seit Neuestem auch über das Handy abrufbar.

Kurz vor elf Uhr dreißig kommen einige Frauen in weißen Kitteln aus der Umkleidekabine neben der Warenannahme. Gleich beginnt ihre Schicht an den Ausgabetheken. Ungefähr 4800 Portionen werden sie dort in den nächsten Stunden an Studierende austeilen - während des Semesters sind es bis zu 8000 pro Tag. »Das beliebteste Gericht ist Schnitzel mit Pommes, daran hat sich seit Jahren nichts geändert«, erzählt Küchenleiter Joachim Gerigk. Besonders populär seien außerdem das Gemüse- und das Salatbuffet sowie Pastagerichte.

Gegen Mittag wird es voller in der Mensa. Im Erdgeschoss vor der Theke EG Nord für das so genannte Trend- und Fastfood hat sich eine lange Schlange aus Studierenden gebildet. Sie alle wollen die Hackfleischrollen mit Feta-Füllung oder das Hähnchen Cordon Bleu. Einer von ihnen ist der Medizinstudent Robert Thieme. »Ich bin zu faul zum Kochen und esse gerne mit Freunden. Deswegen komme ich oft hierher, am liebsten zum EG Nord«, erzählt er. Im hauseigenen Restaurant, das spezielle Gerichte zu höheren Preisen bietet, war er dagegen erst ein- oder zweimal. »Das ist mir einfach zu teuer«, sagt er.

Dass die regulären Tellergerichte der Mensa günstig angeboten werden können, sei nur möglich, weil das Land Nordrhein-Westfalen das Kölner Studentenwerk subventioniere, erklärt Gerigk. Zu den niedrigen Preisen tragen aber auch die Studierenden selbst durch die Zahlung der Semesterbeiträge bei. Denn die Universität führt einen Teil davon an das Studentenwerk ab. Im aktuellen Semester sind das pro Semesterbeitrag 59 Euro.

Während Gerigk die Mensa-Finanzen erklärt, läuft der Betrieb für seine MitarbeiterInnen weiter wie an jedem anderen Tag: Gerade kommt ein Rollwagen von hinten aus der Küche, an Bord mehrere Liter Lauchcremesuppe.