Uni-Rektorat besetzt

Studierende haben das Rektorat besetzt um gegen den Hochschulrat zu protestieren Von Carolin Wedekind, Elke Hofmann

Etwa 60 Studierende haben am 21. Mai für kurze Zeit das Rektorat der Kölner Universität besetzt. Die Besetzung erfolgte im Rahmen eines Aktionstages verschiedener Hochschulgruppen, anlässlich der Gründung eines Hochschulrats an der Uni Köln. Die friedliche Protestaktion wurde anschließend von der Polizei aufgelöst.

Als Teil der Reformen im Rahmen des Hochschul-Freiheits-Gesetzes ist der Einsatz des Hochschulrates beschlossene Sache. Im neuen Gremium sitzen hauptsächlich hochschulexterne Personen aus den Bereichen Wirtschaft, Politik, Kultur und Wissenschaft. Der Rat wird das höchste Beschluss fassende Gremium der Uni sein und damit über wichtige Fragen im Finanz-, Organisations- und Personalbereich entscheiden. Eine seiner wichtigsten Aufgaben ist es, die Hochschulleitung zu wählen. Wie der Hochschulrat endgültig besetzt wird, sollte am 21. Mai auf einer Senatssitzung beschlossen werden. Das nahmen verschiedene Hochschulgruppen, unter anderem die Alternative Liste und die Juso-Hochschulgruppe, zum Anlass, zu zeigen, dass sie mit der Hochschulreform

nicht einverstanden sind. Sie riefen deshalb unter dem Motto »Reclaim the Uni« zu einem Aktionstag auf. Mehr als 200 Studierende folgten diesem Aufruf. Sie nahmen zunächst an einer Vollversammlung teil und fanden sich anschließend auf dem Albertus-Magnus-Platz zu einer Kundgebung zusammen. »Etwas mehr als 60 Leute haben dann spontan das Rektorat besetzt«, sagt Mit-Organisator Peter Förster. Der Senat beschloss daraufhin, nicht öffentlich zu tagen. »Der öffentliche Teil der Senatssitzung musste abgesagt werden, weil der Rektor eingekesselt war«, sagt Uni-Sprecherin Merle Hettesheimer.

Am frühen Abend wurde die friedliche Besetzung geräumt. Etwa 60 Studierende wurden in polizeilichen Gewahrsam genommen und wegen Hausfriedensbruchs und Nötigung angezeigt. »Freimuth hat versucht, die Besetzer zu kriminalisieren«, sagt Förster. »Niemand hat ihn irgendwo festgehalten.« Weitere Aktionen sind geplant.