Davidsstern missbraucht

Von Lena Sauer

Eine deutsche Eventagentur hat Anfang Januar den Davidsstern für Werbezwecke missbraucht. Auf ihrer Website boten sie ein »Raucher-Widerstands-Shirt«, ein T-Shirt mit gelbem Davidsstern, der mit dem Schriftzug »Raucher« versehen ist, zum Verkauf an. Die BetreiberInnen propagierten den Artikel als Mittel im Kampf gegen das Rauchverbot. Im Nachhinein war die Aktion offenbar ein Werbezweck in eigener Sache. »Der Judenmord wird hier knallhart missbraucht. Das ist dumm, dreist und böse«, so die Reaktion des Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden, Dieter Graumann. »Geistlos, hirnlos und geschmacklos« sei der Verkauf eines solchen T-Shirts. Er schade der politischen und gesellschaftlichen Kultur im Land. Die VertreiberInnen haben den Artikel mittlerweile aus dem Netz genommen und stattdessen eine öffentliche Stellungnahme platziert. Dort erklären sie, dass sie weder einen Probedruck angefertigt, noch ein einziges T-Shirt verkauft hätten. Ihre vorher angegebenen Verkaufszahlen seien ausschließlich aus Webezwecken platziert worden.