Sicko

Von Christina Grolmuss

Als Regisseur und Autor Michael Moore auf seiner Webseite dazu aufrief, ihm zu schreiben, wenn man schon einmal von seiner Krankenversicherung betrogen wurde, bekam er innerhalb einer Woche 25000 E-Mails. Einige der darin beschriebenen Geschichten über die Schicksale US-amerikanischer Familien dokumentiert Moore in seinem neuen Film Sicko. Im Fokus steht das US-amerikanische Gesundheitssystem mit seinen Versicherungs- und Pharmakonzernen, die mit ihrer skrupellosen Firmenideologie sogar über Leichen gehen. In gewohnter Manier lässt Moore Betroffene und ehemalige Versicherungsangestellte zu Wort kommen. Er wirft auch einen Blick ins Nachbarland Kanada und in einige europäische Staaten, wo es um das Gesundheitssystem vergleichsweise gut bestellt ist. Das Thema ist nicht wirklich neu und mit der Darstellung der vielen Einzelschicksale drückt Moore etwas zu sehr auf die Tränendrüse. Dennoch ist der Film insgesamt eine gelungene Dokumentation und auf jeden Fall unterhaltsam, wenn auch gelegentlich etwas ausschweifend präsentiert.