Einmal durchgetauscht

Der Vorsitz des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) hat in den Semesterferien gewechselt. Zuvor hatte es in der Koalition aus Campus Grün, Jusos und der Linken/SDS stark gekriselt. Von Hanna-Lisa Hauge

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Es ist ein bisschen so, als wäre über die Sommerpause Philipp Rösler zum Kanzler aufgestiegen und Angela Merkel abgetreten. Allerdings ist hier nicht die Rede von der Bundesregierung, sondern vom AStA der Uni Köln. Dessen bisherige erste Vorsitzende Luisa Schwab (Campus Grün) ist vor den Semesterferien zurückgetreten. Dadurch ist Philipp Schubert von der Linken/SDS vom zweiten in den ersten Vorsitz gerückt. Zweite Vorsitzende wurde Laura Lemmer von Campus Grün.

Luisa Schwab nennt als Grund für ihren Rücktritt, dass sie einen sozialeren Umgang miteinander im AStA vermisst habe. "Meiner Meinung nach wurden im AStA viel zu sehr machtpolitische Spiele ausgetragen", sagt sie.

Tatsächlich hatte es in den vorangegangenen Monaten verstärkt Konflikte innerhalb der Koalition aus Campus Grün, Jusos und der Linken/SDS gegeben. Für Alexander Suchomsky, Sozialreferent des AStA und Mitglied der Jusos, bestand ein Teil der Konflikte zwischen Einzelpersonen. Aber das sei nicht der einzige Grund gewesen. "Manchmal hat sicherlich auch das Verständnis über die Anliegen und Strukturen der jeweils anderen Gruppen gefehlt", sagt Suchomsky. "Wir haben in den letzten Monaten sehr stark daran gearbeitet, solche Differenzen zu überwinden und sind auch weiterhin darum bemüht." Die Krise sei überstanden.

Auch die anderen Beteiligten sind inzwischen mit dem Klima innerhalb der AStA-Koalition zufrieden. "Der Wechsel ist gut gelungen", sagt der erste Vorsitzende Philipp Schubert. Zwar gebe es immer noch politische Diskussionen zwischen den Hochschulgruppen, doch das sei normal in einer Koalition. Suchomsky sieht das ähnlich. "Wir blicken jetzt nach vorne."

Die größte Hochschulgruppe in der Opposition im Studierendenparlament, die Unabhängigen, findet grundsätzlich einen Wechsel im AStA nicht problematisch. Sie kritisieren jedoch, dass der AStA die Wahl des Bildungspolitik-Referenten Patrick Schnepper durch das Studierendenparlament zu lange hinausgezögert habe. Dieser sei deshalb zunächst nicht offiziell legitimiert gewesen. Sozialreferent Alexander Suchomsky weist diesen Vorwurf zurück. Die Verzögerung sei nicht absichtlich geschehen, sondern habe sich aus terminlichen Schwierigkeiten ergeben.

Die Ausrichtung der AStA-Arbeit ändere sich durch den Wechsel an der Spitze nicht, so die Vorsitzenden. Schließlich sind die gleichen Hochschulgruppen vertreten. Da im Dezember wieder Neuwahlen zum Studierendenparlament anstehen, seien Programmänderungen nicht sinnvoll, erklärt die zweite Vorsitzende Lemmer. Wichtige Projekte bis dahin sind eine Konferenz zur Reform der Bachelor- und Masterstudiengänge sowie eine Podiumsdiskussion zum Thema Wohnungsnot. Außerdem veranstaltet der AStA gemeinsam mit dem Frauen- und Lesbenreferat sowie dem Lesben- und Schwulenreferat die Aktionstage gegen Sexismus und Homophobie. Zwischen dem 27. Oktober und dem 10. November stehen dort unter anderem Vorträge, Workshops und eine Ausstellung auf dem Programm.