Monsieur Lazhar

Von Julia Haas

Eines Mittwochabends erhängt sich die Lehrerin Martine Lachance in ihrem Klassenzimmer in Montreal. Am nächsten Tag entdecken Simon und Alice ihre tote Lehrerin. Beide erleiden einen Schock. Alice, weil sie ihre Lehrerin auch als Bezugsperson sah und Simon, da ihn Schuldgedanken quälen. Damit der Schulalltag für die Kinder weitergehen kann, wird der Algerier Bachir Lazhar als Lehrer eingestellt. Der geheimnisvolle Monsieur Lazhar bringt Wärme und Herzlichkeit in das verschneite Montreal, jedoch sorgt seine veraltete Unterrichtsart zunächst für Unverständnis. Trotzdem fassen die Kinder nach und nach Vertrauen zu ihm. So beginnen die SchülerInnen langsam über ihre Trauer zu sprechen und auch Monsieur Lazhars bewegende Geschichte wird offenbart.

Der Film beleuchtet sehr vielschichtig die Probleme der Schulleitung durch den Verlust der Kollegin, die Trauerarbeit der Kinder und die Vorgeschichte des Monsieur Lazhar. Dem Regisseur Philippe Falardeau gelingt ein berührendes Drama, welches anstelle von vielen Settings auf Authentizität und gute SchauspielerInnen setzt. Vor allem überzeugt die Natürlichkeit der KinderdarstellerInnen. Ein sehr empfehlenswerter Film, der ohne Kitsch mitten ins Herz geht.

Monsieur Lazhar. Canada 2011. Regie: Philippe Falardeau. DarstellerInnen: Mohamed Saïd Fellag, Sophie Nélisse, Émilien Néron u.a. Kinostart: 12. April.