Nazis auf dem Mond

Die Science-Fiction-Komödie Iron Sky würde selbst Darth Vader beeindrucken. Von Sebastian Grote

1945. Eine kleine Gruppe von Nazis findet mit Hilfe von Ufos, so genannten Reichsflugscheiben, Zuflucht auf der dunklen Seite des Mondes. Als im Jahr 2018 eine amerikanische Mondmission auf die Kolonie stößt, sehen sie ihre Zeit für eine Rückkehr auf die Erde gekommen. Obwohl die verblendete Mondnazilehrerin Renate Richter überzeugt ist, dass man Frieden auf die verkommene Erde bringen will, lässt ein überdimensionales Raumschiff namens Götterdämmerung Böses ahnen. Den Weltraumnazis fehlt lediglich noch ein geeigneter Antrieb für das Ungetüm. In den Smartphones der ErdbewohnerInnen sehen sie die Lösung. Während sich Renate mit einem kleinen Stoßtrupp auf die Suche nach den kleinen Wunderdingern begibt, wird sie sich der Lügen bewusst, mit denen sie aufgewachsen ist. Ihren Verlobten, den größenwahnsinnigen Klaus Adler, kann sie da aber nicht mehr stoppen. Eine Invasion steht kurz bevor. Die Präsidentin der USA nimmt das ganze dagegen gelassen und nutzt den Anlass für eine PR-Kampagne. Immerhin wurden alle ihre Vorgänger, die in der ersten Amtszeit einen Krieg führten, wiedergewählt.

Die Entstehung von Iron Sky ist fast genauso verrückt wie seine Story, denn ohne das Internet wäre der Film nicht möglich gewesen. Zum Beispiel sparten die ProduzentInnen Kosten durch das so genannte Crowd Funding. Dabei leisten Fans vorab finanzielle und kreative Unterstützung. Weniger geizig ging es dagegen bei der Auswahl derHauptdarstellerInnen zu. Vor allem Julia Dietze und Götz Otto überzeugen die ZuschauerInnen. Gelungene Computeranimationen sorgen schließlich für die genretypischen Effekte, sodass man dem Film den No-Budget-Charakter kaum noch ansieht.

Iron Sky. Finnland, Deutschland, Australien 2012. Regie: Timo Vuorensola. DarstellerInnen: Julia Dietze, Götz Otto, Christopher Kirby u.a. Kinostart: 5. April.