Tot im Totenmaar

Im Eifel-Krimi Müllers Morde darf auch der Mörder erzählen Von Laura Reina

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Es ist die pure Ironie: Der Umweltmanager eines Kölner Energieunternehmens stirbt an einer CO2- Vergiftung im Totenmaar in der Eifel. Die Polizei hält den Tod für einen Unfall. Der Liebhaber des Toten aber vermutet einen Mord und widmet sich fortan der Aufklärung. Die Ermittlungsarbeit legt er in die Hände des mehr oder weniger befreundeten Geschichtsprofessors Richard Romanoff. Dieser spürt normalerweise nur Kunstgegenstände für KundInnen auf, um sein Konto aufzubessern.

Interessant ist, dass in Müllers Morde abwechselnd der Mörder selbst sowie der ermittelnde Romanoff als Erzähler auftreten. Monika Geier, die ihre Krimis bislang in der Pfalz spielen ließ, liefert ein weiteres Mal ein wunderbar leicht und mit viel Witz geschriebenes Werk, das durch seine vielseitigen Charaktere und zahlreiche Wendungen fesselt. Die Handlung mutet zwischenzeitlich fast kafkaesk an, als der Mörder Müller versucht aus seinem missglückten Auftrag lebend herauszukommen, ohne zu wissen gegen welche Gegner er kämpft und für wen er überhaupt gearbeitet hat. Manchmal wünscht man ihm schon fast, dass dies gelingt. Im nächsten Moment schockiert der äußerst intelligente Mann allerdings wieder durch seine Kaltblütigkeit.

Es macht Spaß, dem Amateurdetektiv Romanoff dabei zu zusehen wie er versucht, Müller das Handwerk zu legen. Da sich alle Personen mit dem Energiekonzern in Verbindung bringen lassen, vermuten die LeserInnen schon den Grund für den Mord, aber die Autorin wartet da noch mit einer raffinierten Wendung auf. Das Buch ist nur schwer aus der Hand zu legen. Gut recherchiert, clever geschrieben und amüsant verpackt.