AStA bleibt grün-rot-rot

Der neue AStA ist der alte AStA und will an die Arbeit des vergangenen Jahres anknüpfen. Auf seiner Agenda stehen vor allem soziale und ökologische Themen. Von Nambowa Mugalu

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Die Uni Köln behält ihren grün-rot-roten Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA). Ende Januar hat das Studierendenparlament (SP) den AStA gewählt. Wie im vergangenen Jahr setzt er sich aus den Hochschulgruppen Campus Grün, der Juso-Hochschulgruppe und der Linken/SDS zusammen. »Da die Arbeit im letzten Jahr so erfolgreich war, ist es für uns eine Wunschkoalition«, sagt die neue erste Vorsitzende Luisa Schwab von Campus Grün.

Anders als im vergangenen Jahr verfügt die Koalition jedoch im Studierendenparlament mit 25 Sitzen nicht mehr über eine absolute Mehrheit. Für diese wären wie im letzten Jahr mindestens 26 Sitze erforderlich gewesen. Um geplante Vorhaben dennoch umsetzen zu können, ist Campus Grün eine Kooperation mit der Alternativen Liste (AL) eingegangen. Die AL war noch vor einigen Jahren die stärkste linke Hochschulgruppe, ist aber im vergangenen Jahr nicht angetreten. Sie ist nun im SP mit einem Sitz vertreten.

Innerhalb des AStA hat es mehrere Ämterwechsel gegeben. Der gesamte AStA-Vorstand wurde ausgetauscht. Neben der neuen ersten Vorsitzenden Schwab wird Philipp Schubert von der Linken/SDS das Amt des zweiten Vorsitzenden ausfüllen. Finanzreferent wird Daniel Duarte (parteilos). Campus Grün stellt das Ökologiereferat und das Fachschaftsreferat, die Jusos übernehmen das Politikreferat und das Sozialreferat. Das Letztere vertritt ab sofort den sozialen Aufgabenbereich des ehemaligen Referats für Integration, Internationales und Antidiskriminierung. Dazu gehört unter anderem das TEAM-Programm. Es ist eine Art Patenschaftsprogramm für ausländische Studierende in ihren ersten Wochen an der Uni. Die Linke/SDS stellt das Öffentlichkeitsreferat und das Referat für Wissenschaft und Antidiskriminierung.

Für die nächste Legislaturperiode hat sich der neue AStA einiges vorgenommen. »Wir wollen mehr für die Gleichstellung der Frauen tun und uns weiter gegen jegliche Form der Diskriminierung einsetzen«, sagt Schwab. Der AStA will sich beispielsweise dafür starkmachen, rassistischen, sexistischen oder homophoben Burschenschaften den Status als Hochschulgruppe entziehen zu lassen. Weiterhin sollen Studierende die Bio-Gemüsekiste abonnieren können. Das Ökologiereferat plant außerdem, einen Nutzgarten anzulegen, in dem Studierende ihr eigenes Gemüse anbauen können. »Wir befinden uns noch in der Anfangsplanung und recherchieren gerade nach möglichen Flächen«, sagt Jan Wowrek (Campus Grün). Die ebenfalls vom grün-rot-roten AStA ini­tiierte selbstverwaltete Fahrradwerkstatt wird ausgebaut. Zudem will der AStA unter den Studierenden noch bekannter werden. Er plant eine stärkere Zusammenarbeit mit den lokalen Medienanstalten und eine Flyer-Aktion.

Im Vorfeld der SP-Wahlen im Dezember hatte die Liberale Hochschulgruppe (LHG) für einen kleinen Skandal gesorgt. Sie trat unter dem Namen »Campus-Piraten & Liberale Hochschulgruppe« an. In den Augen von KritikerInnen erweckte das den Eindruck, als befänden sich unter ihren KandidatInnen auch Mitglieder der Piraten-Hochschulgruppe. Die war aber gar nicht zur SP-Wahl angetreten. Die »echten« Piraten verteilten daraufhin Flyer an der Uni, in denen sie der LHG Namensklau vorwarfen.