Auberge Espagnole

Einen Platz im Erasmus-Programm zu ergattern ist zur Zeit gar nicht so schwer. Aber Eile ist geboten. Von Sabrina Schmidt

Ein paar Monate im Ausland studieren - das ist ein Traum, den sich Kölner Studierende zur Zeit noch relativ einfach erfüllen können. Denn das Kontingent an Studienplätzen im Ausland ist derzeit noch nicht völlig erschöpft. »Fakt ist, wir haben durchaus Plätze frei«, so Christiane Biehl vom Akademischen Auslandsamt der Uni Köln. Studierende der Philosophischen Fakultät, aber auch anderer Fakultäten, haben gute Chancen, mit Erasmus ins Ausland zu gehen.Das gilt natürlich nicht für ganz Europa. Vor allem an den Universitäten in den osteuropäischen Ländern gibt es einen Überschuss an Plätzen. Das liegt zum Teil auch an der Sprache, in der gelehrt wird. Zwar wächst auch in Osteuropa das Angebot der Partnerhochschulen an englischsprachigen Kursen und Vorlesungen, aber häufig finden diese noch in der Landessprache statt.

Das Erasmus-Programm des Deutschen Akademischen Auslandsdienstes (DAAD) bietet seit knapp 25 Jahren europäischen Studierenden die Möglichkeit, ein oder zwei Semester an einer Partneruniversität der eigenen Hochschule im europäischen Ausland zu verbringen. Organisation, Erlass der Studiengebühren und finanzielle Förderung sind nur drei der Vorteile, die das Programm mit sich bringt. Die Uni Köln hat 250 Partnerhochschulen in Europa. Mehrere hundert Kölner Studierende nutzen jährlich das Angebot des Erasmus-Programms.

Nachdem zum Wintersemester 2007/08 die Diplom- und Magisterstudiengänge auf das Bachelor-/Master-Modell umgestellt wurden, ging die Anzahl der BewerberInnen vorerst zurück. Dies könne mit der Verunsicherung der Studierenden zusammenhängen, ob ein Auslandssemester noch mit dem modularisierten Studienplan vereinbar sei, so die Teamleiterin des Erasmus-Programms Christiane Biehl. Die Besorgnis scheint sich jedoch zu legen. Die BewerberInnenzahlen für das aktuelle akademische Jahr sind schon deutlich höher als zuvor. Voraussichtlich werden im Jahr 2011/12 etwa 580 Studierende mit Erasmus ins Ausland gehen. »Ich gehe davon aus, dass die Zahlen weiter steigen«, sagt Biehl.

Im Wintersemester 2010/11 verbrachten die meisten Studierenden der Kölner Uni ihren Auslandsaufenthalt in Spanien. Mehr als 100 Studierende nahmen das Angebot der spanischen Partnerhochschulen wahr. Dicht dahinter folgte Frankreich und auf Platz drei die Türkei. Für Studierende, die einfach Lust und Interesse daran haben, eine neue Sprache kennenzulernen, bietet das Erasmus-Programm studienbegleitende sowie vorbereitende Sprachkurse an.