[r]echte Kerle

Von Laura Reina

»Der Mann ist sozial und sexuell ein Idiot«, schrieb Volker Elis Pilgrim, einer der Begründer der so genannten Männer-»Rechts«-Bewegung, 1973 und markierte damit ihren Anfang in Deutschland. In seinem Buch und durch viele Vorträge auf Männertagen ist erkennbar, dass er und seine Anhänger mit Feminismus nichts anfangen konnten. Was jedoch mit dem Zitat genau ausgesagt werden sollte, wird von Alexander Kemper in seinem Buch [r]echte Kerle. Zur Kumpanei der MännerRECHTSbewegung (Unrast) nicht ausreichend erklärt. Er beschreibt in den Siebziger- und Achtzigerjahren die in den Deutschland entstandene Männerrechtsbewegung. Viele Kapitel sind zu kompakt geschrieben, denn es entstehen beim Lesen einige Verständnisfragen, die auf fehlende Belege seiner Argumente basieren. Deutlich wird jedoch, dass die Männerbewegung u. a. antidemokratisch, antifeministisch und antisemitisch geprägt war. Sie verharmloste den Nationalsozialismus und empfand die Reparationszahlungen an Israel als Erpressung. Gut gelungen ist Kemper der historische Abriss vom Beginn der Männerbewegung bis zu ihrem heutigen Stand.