Four Lions

Von Thomas Petrikowski

Omar und seinen Freunden reicht es mit den Ungläubigen. Sie ziehen in den heiligen Krieg. Dumm nur, dass beinahe alles, was die fünf Jungs anfassen, in die Brüche geht.

Omar, der als bestens integrierter Pakistani in Sheffield lebt, absolviert als erstes mit seinem Freund Waj ein Terroristentraining in Pakistan. Nachdem sie aus Versehen den eigenen Stützpunkt mit einer Panzerfaust zerstört haben, fliegen sie allerdings hochkant raus. Der daheim gebliebene Sprengstoffexperte Faisal begnügt sich hingegen damit Krähen, Schafe oder sich selber in die Luft zu sprengen. Trotz dieser Schwierigkeiten planen die Jungs gemeinsam ein großes Finale beim Londoner Marathon.

Regisseur Christopher Morris betritt mit seinem provokativen, mehrfach preisgekrönten Erstlingswerk ein umstrittenes Terrain. So wurde in Deutschland lange kein Vertrieb gefunden und der CSU-Bundestagsabgeordnete Stephan Mayer wollte den Film verbieten lassen, weil er »Öl ins Feuer gießen könnte«. Die im Dokumentationsstil gedrehte Satire macht sich jedoch nicht über Muslime und Muslima lustig, was die Sorge des CSU-Mannes ist, sondern hält der in ewiger Angst vor Terroranschlägen lebenden Gesellschaft den Spiegel vor. Der Film driftet trotz gegebener Gefahr nicht in den Klamauk ab und ist von Anfang bis Ende urkomisch.