Das besondere Vermächtnis eines Vaters

In Das Ende ist mein Anfang vermittelt ein Vater seinem Sohn seine Weisheit Von Laura Reina

Der Autor und frühere Südostasien-Korrespondent des Spiegel Tiziano Terzani ließ sich vor seinem Krebstod von seinem Sohn Folco interviewen. Er wollte ihm seine Lebensgeschichte erzählen und seine Erfahrungen weitergeben. Für Folco Terzani waren die abenteuerlichen Erzählungen Stoff für ein Buch, das 2008 erschien und nun die Grundlage des Drehbuches für Das Ende ist mein Anfang liefert. Regie führte der durch den Film Stauffenberg bekannte Jo Baier.

Tizianos Leben beeindruckt und macht nachdenklich. Der Junge aus armem Hause, der mit seinen Eltern beim Sonntagsspaziergang andere Familien beim Eis essen beobachtete, wurde zum Journalist und Weltenbummler. Tiziano erlebte in den Siebziger- und Achtzigerjahren viele Umbrüche in Asien und beschäftigte sich mit dem Buddhismus. In ihm fand er am Ende seines Lebens die für ihn wohl bedeutendste Erkenntnis: vor dem Tod muss man sich nicht fürchten. Es ist erstaunlich, wie Tiziano den Tod als ein letztes Abenteuer begreift und sich darauf freut, da das Leben ihm nichts Neues mehr zu bieten vermag.

Die Erzählungen Tizianos sind trotz der überschaubaren Kulissen nicht langatmig. Die Kameraführung und die Bilder unterstreichen die abenteuerlichen Geschichten sehr gelungen. Auf spektakuläre Bilder aus der Geschichte Asiens wurde aus dramaturgischen Gründen verzichtet. Gedreht wurde stattdessen im Haus der Terzanis im italienischen Orsigna, wo sich die Familie nach ihren Jahren in Asien niederließ. Die Wahl des Drehortes stellt am Ende eine viel persönlichere und beeindruckendere Kulisse dar, als nachgestellte Szenen in Filmstudios oder Landstreifen Asiens. Was etwas stört ist die schlechte Synchronisation Folco Terzanis.

Das Ende ist mein Anfang. Deutschland, Italien 2009. Regie: Jo Baier. DarstellerInnen: Bruno Ganz, Elio Germano, Erika Pluhar, Andrea Osvárt. u.a. Bereits angelaufen.