Bombenstimmung in den Ferien

Bauarbeiten an der Uni förderten Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg zutage Von Julia Groth

Bei den Bauarbeiten auf dem Gelände der Uni Köln entdeckten Bauarbeiter Anfang März eine britische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Die 250 Kilogramm schwere Bombe lag in unmittelbarer Nähe des Hauptgebäudes. Aus Sicherheitsgründen ließ das Ordnungsamt die umliegenden Gebäude räumen, darunter Hauptgebäude, Philosophikum, Hörsaalgebäude und Wiso-Gebäude, während Experten des Kampfmittelräumdienstes die Bombe entschärften und abtransportierten. Auch auf der Universitätsstraße wurden einige Gebäude geräumt, die Bewohner kamen vorübergehend in einer Grundschule unter.

Obgleich ein Montagvormittag, fanden zu dieser Zeit wegen der Semesterferien keine Vorlesungen oder Seminare statt. Allerdings waren einige Examensklausuren angesetzt gewesen, zudem einige Sitzungen von Uni-Gremien. Das Ordnungsamt musste deshalb einige tausend Studierende und Uni-MitarbeiterInnen evakuieren, die Klausuren wurden verschoben. Einige Tage später gab es erneut Alarm: Die Bauarbeiten hatten eine weitere Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg zutage gefördert. »Es werden vor jedem Bauabschnitt aufwändige Sondierungen durchgeführt«, sagt Unisprecher Patrick Honecker. »Allerdings haben die Geräte die beiden Bomben nicht angezeigt.« Warum die Sondierungsgeräte versagten, ist unklar.

Bombenfunde sind in Köln nichts Ungewöhnliches. So wurde etwa am selben Tag, als die Bauarbeiter die Fliegerbombe auf dem Unigelände fanden, im Kölner Süden eine weitere Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt, diesmal aus US-Produktion. Das Ordnungsamt musste einige hundert Personen evakuieren. Der Kampfmittelräumdienst konnte das 70 Kilogramm schwere Geschoss bis zum Abend entschärfen.