Revolution von oben

Die Philosophische Fakultät soll neu strukturiert werden. Studierende dürfen nicht mitreden. Von Hanna-Lisa Hauge

Die Philosophische Fakultät mit ihren vielen Instituten ist ineffizient und altmodisch aufgebaut. Das findet zumindest eine Kommission, die Rektor Axel Freimuth im vergangenen Jahr damit beauftragt hat, die Fakultät zu evaluieren. Die Kommissionsmitglieder favorisieren in ihrem Bericht, die Institute durch sogenannte Departments zu ersetzen. Dazu würden einzelne Fächer zu Fächergruppen zusammengefasst werden. Davon versprechen sich die Kommissionsmitglieder mehr Flexibilität und die Möglichkeit, fachliche und disziplinäre Schwerpunkte zu bilden. Wie die Departments im Einzelnen aussehen würden, ist noch unklar. »Sie können als 'institutsähnliche Gebilde' zusammengeschlossen sein und eine gemeinsame Geschäftsführung haben«, erklärt Peter Hacke, Studierendenvertreter in der Engeren Fakultät (EF), dem höchsten Beschluss fassenden Gremium der Fakultät. »Sie könnten aber auch nur auf der Homepage ein Department bilden und sich ein- oder zweimal im Jahr treffen.«

Über ihre zukünftige Struktur darf die Philosophische Fakultät indes nicht allein entscheiden. Das letzte Wort hat ein Strukturbeirat, den das Rektorat eigens dazu eingesetzt hat. »Der Beirat soll jeweils zur Hälfte aus Professoren unserer Uni und Professoren anderer Unis zusammengesetzt sein«, sagt Hacke. »Die Fakultät durfte nur eine Liste von Vorschlägen einreichen.« Er hält eine Umstrukturierung prinzipiell zwar nicht für falsch, kritisiert jedoch, wie darüber entschieden wird. »Wir finden es problematisch, dass der ganze Prozess vom Rektor ausgeht und von oben gesteuert wird.«

Die StudierendenvertreterInnen in der EF haben in einem Offenen Brief gefordert, neben ProfessorInnen auch Studierende sowie wissenschaftliche und nichtwissenschaftliche MitarbeiterInnen an der Entscheidung zu beteiligen. »Der Rektor hat uns Studierenden bis jetzt aber nur eine beratende Funktion in Aussicht gestellt«, sagt Hacke. »Unser Eindruck ist, dass der Rektor die Zügel in der Hand hält und am liebsten gar keine Person aus der Philosophischen Fakultät im Strukturbeirat hätte.«