Fatales Hin und Her

Studierende am Orientalischen Seminar müssen um ihre zweite Professur bangen. Ihr Studium könnte sich verlängern. Von Hanna-Lisa Hauge

Dass Arabistik-Professor Werner Diem zum Sommersemester 2009 emeritiert würde, war schon lange klar. Trotzdem ist bis jetzt nicht bekannt, ob und wann es am Orientalischen Seminar wieder eine zweite Professur geben wird.

»Seit drei Jahren gibt es ein Hin und Her mit dieser Professur«, sagt Bachir Amroune von der Fachschaft Islamwissenschaft. Auf eine Anfrage der Fachschaft antwortete das Rektorat nicht verbindlich. Der Beirat für Berufungsangelegenheiten habe eine Wiederzuweisung der Professur nicht empfohlen, heißt es in einem Schreiben von Rektor Axel Freimuth. Das solle zwar den Studiengang Islamwissenschaft nicht prinzipiell in Frage stellen, man wolle aber zunächst die Evaluation der Philosophischen Fakultät abwarten. Auf ein zweites Schreiben ans Rektorat erhielt die Fachschaft keine Antwort. Auch das Dekanat der Philosophischen Fakultät verweist auf die Evaluation und möchte sich vor deren Erscheinen nicht äußern. Die Ergebnisse sollen Ende Juli vorliegen.

In diesem Semester gibt es noch eine Vertretungsstelle, um eine Pflichtveranstaltung anbieten zu können. Im nächsten Semester wird die Stelle aber möglicherweise gesperrt. Für die Bachelorstudierenden hätte das besonders drastische Folgen, denn ihnen ist der Verlauf ihres Studiums weitgehend vorgeschrieben. Wenn es im Wintersemester keine Vertretung gibt, wird die Veranstaltung für das Modul »Islamische Leittexte und Riten« nicht stattfinden. Weil diese für das fünfte Semester vorgesehene Veranstaltung nur im Wintersemester angeboten wird, könnten den Bachelorstudierenden dadurch gleich zwei Semester verlorengehen. Selbst wenn bald eine Berufungskommission mit der Wiederzuweisung beauftragt wird, wird es voraussichtlich mindestens ein bis zwei Semester dauern, bis ein neuer Professor seinen Job antritt.