Ouvertüre

Von Redaktion

Normalerweise haben philtrat-RedakteurInnen bei ihrer Arbeit selten mit Stars und Glamour zu tun. Bildungspolitik ist ein hartes und schmutziges Geschäft. Ebenso hart und schmutzig sind bisweilen die GesprächspartnerInnen. Und was auch immer man über DekanInnen und RektorInnen sagen kann: Sie sind ungefähr so glamourös wie Nadelfichten.

Manchmal aber, manchmal… da gibt es kurze, strahlende Momente, in denen die kleine philtrat von etwas Größerem gestreift wird. Von einem Hauch Starruhm. Einer Brise der großen, weiten Welt, in der ein Duft von Hollywood mitschwingt. Unvergessen ist in diesem Zusammenhang die Pressekonferenz mit Sylvester Stallone. Rocky. Dem Wahren, dem Einzigen. Die Augen einer Redakteurin begannen zu leuchten angesichts der Einladung zur Konferenz. Das »Kann ich da hingehen?« war weniger eine Frage als ein Befehl. Niemand hätte es gewagt, sich ihr in den Weg zu stellen.

Nach der Pressekonferenz konnten wir uns sicher sein: Hier war ein Lebenstraum erfüllt worden. »Ich habe ihn ganz nah gesehen…, kam immer noch ehrfürchtig über die Lippen der Glücklichen. »Ich habe ganz genau jede Schönheitsoperation erkannt.« Die vielen Fotos von gestrafften Rocky-Wangen bewiesen es. Leider gab es in der nächsten Ausgabe keinen Platz dafür.

Man stelle sich vor, wie die philtrat aussehen könnte, wenn derartige Termine an der Tagesordnung wären, ja, wenn sich der hervorragende Ruf der Zeitung in Hollywood herumsprechen und Privataudienzen nach sich ziehen würde! Die mit den Stars zu besprechenden Themen wären unerschöpflich. Was hält eigentlich Brad Pitt vom Hochschulrahmengesetz? Hat Scarlett Johansson schon einmal über eine Welt ohne Studiengebühren nachgedacht? Endlich wären wir nicht mehr angewiesen auf die Zitate der grauen Uni-BürokratInnen. Und Brad Pitt sieht mit nacktem Oberkörper bestimmt besser aus als Rektor Axel Freimuth. Deshalb zieht sich nun Briefe in die USA versendend zurück

Die Redaktion