Strafe für Holocaust-Verharmlosung

Von Julia Groth

Der Fraktionsvorsitzende der rechtsextremen französischen Partei Front National (FN), Bruno Gollnisch, ist Mitte Januar wegen Verharmlosung des Holocausts zu drei Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Er muss zudem 5000 Euro Strafe und 55000 Euro Schmerzensgeld an mehrere Zivilpersonen zahlen. Der Europaparlamentarier hatte auf einer Pressekonferenz im Jahr 2004 erklärt, die Zahl der von den Nazis ermordeten Juden werde übertrieben. Er bezweifelte auch, dass sie in Gaskammern getötet wurden. Bereits im März 2005 wurde Gollnisch wegen verharmlosender Äußerungen über die Shoa von der Universität Lyon suspendiert, wo er als Professor für Japanologie tätig war. Er bezeichnete sich damals wie heute als Opfer einer Hexenjagd und vermutete, der jüdische Dachverband in Frankreich habe die Verantwortlichen beeinflusst.