Nach der Untersuchung in einer dunklen Arztpraxis erfährt der junge Pariser Chemiestudent Emanuel den Grund für seine Rückenschmerzen. Seine Wirbelsäule sei »zernagt«, er leide an Knochentuberkulose, teilt ihm der Arzt mit. Bald darauf reist Emanuel in den Küstenort Berck, um sich dort in einem Sanatorium den gesamten Oberkörper eingipsen zu lassen. Bewegungsunfähig beginnt er, in der merkwürdigen Welt der Kranken zu leben.
In M. Blechers bedrückendem Buch Vernarbte Herzen findet sich viel Autobiografisches. Der Autor starb 1938 mit 29 Jahren selbst an Tuberkulose. In der Zeit des Nationalsozialismus gerieten die Werke des rumänischen Fabrikantensohnes jüdischer Herkunft in Vergessenheit. Über sechzig Jahre nach seinem Tod ist der Roman nun in deutscher Übersetzung bei Suhrkamp erschienen