Ouvertüre

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Jung, idealistisch, naiv - waren wir das nicht alle, als wir an die Universität unserer Wahl kamen? Und was für ein schmerzvoller Schock war es, als uns der harte Uni-Alltag unsanft auf den Boden der Tatsachen zurückholte! Wie wohltuend ist es da, wenn die weisen JungredakteurInnen der Rheinischen Post ihrem medialen Bildungsauftrag nachkommen und angehende Studierende an die Hand nehmen, um sie Schritt für Schritt durch die Tücken des akademischen Lebens zu führen - oder besser Buchstabe für Buchstabe, wie mit dem Uni-ABC in ihrem Hochschulmagazin Campus & Co.

Nach dem Motto »Das Wichtigste zuerst« wird zu Beginn die Frage nach dem Sinn des Studiums beantwortet: Natürlich der »Abschluss«, siehe auch das »Examen«. »Abschluss« ist hier wohl die richtige Vokabel für den »Ewigen Studenten«, denn »Manche zögern ihren Abschluss so lange wie möglich hinaus, weil sie die Geborgenheit der Universität schätzen gelernt haben und den Schritt auf den Arbeitsmarkt fürchten«. Wer ein Examen macht, scheint da zielstrebiger zu sein: »Der Begriff Examen kann aber auch den Weg zu einem Abschluss bezeichnen. Etwa durch die Feststellung 'Ich mache jetzt mein Examen'. Das bedeutet, dass der Student genug hat von Unifete und Studentenkneipe.« Was man nur zu gut verstehen kann, denn die Kneipen sind auch nicht mehr das, was sie früher einmal waren, nämlich »Kaschemmen, in denen auf dem hölzernen Tisch Kerzen in Jack-Daniels-Flaschen glimmten und ein Bild von Che Guevara an der Wand hing«.

Wen wundert's, dass die Studierenden oft von »Heimweh« geplagt werden - in Form von »Traurigkeit beim Zubereiten von Mahlzeiten« oder »Depressionen beim Wäschewaschen«, zum Beipiel von »Jeans«, die sogar auch von »Dozenten« getragen werden. Aber nur von »Dozenten«, nicht »Professoren«, die »in der Studentensprache Prof (sprich Proff)« heißen, es jedoch schätzen, wenn man sie devot mit »Herr Professor« anredet. Von soviel Informationsflut überwältigt verabschiedet sich in die »Ferien« oder auch »vorlesungsfreie Zeit«,

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