philtrat: Hochschule http://www.philtrat.de/ de http://www.philtrat.de/ philtrat redaktion@philtrat.de (Support philtrat) Shakespeare trifft Tünnes und Schäl http://www.philtrat.de/articles/2081/ Studierende der Medienkulturwissenschaften haben in einem Seminar selbst eine App zum Thema Shakespeare entwickelt. Tue, 12 Aug 2014 16:25:27 GMT http://www.philtrat.de/articles/2081/ Franziska Kopp Pünktlich zum neuen Semester erwartet die meisten Studierenden erst mal ein dicker Papierstapel mit Texten, die es zu lesen gilt. Vor allem in den Geisteswissenschaften sind die Seminarthemen oft praxisfern und viel zu leselastig.

Dass das nicht unbedingt so sein muss, bewiesen Masterstudierende des Instituts für Medienkultur und Theater in ihrem Projekt. Im Rahmen eines Seminars entwickelten sie die App "Will in Town". Diese schickt die SpielerInnen auf eine virtuelle Schnitzeljagd auf die Spuren von Shakespeare durch die Kölner Altstadt.

Die AnwenderInnen müssen im Verlauf des Spiels verschiedene Aufgaben absolvieren und Fragen zu Shakespeare beantworten. Für jede gelöste Hauptaufgabe erhalten sie einen virtuellen Knochen Shakespeares, den sie am Ende zu einem vollständigen Skelett zusammensetzen. Sind sie erfolgreich, können sie mit dem Poeten seinen 450. Geburtstag feiern. Bei der Lösung kleinerer Aufgaben erhalten die SpielerInnen die typisch kölschen Kamelle, mit denen sie sich Antworthilfestellungen erkaufen können.

Die beiden urkölschen Kultfiguren Tünnes und Schäl begleiten die SpielerInnen, stellen Fragen und geben Ratschläge. Das "Shakespeare Universum" mit all seinen Figuren und Geschichten trifft hier auf die traditionsreiche kölsche Sagenwelt und beide vereinen sich auf der realen Spielfläche der Kölner Altstadt.

Auch als Shakespeare-Neuling macht die Rallye auf jeden Fall großen Spaß. "Man muss nicht den Hamlet gelesen haben, um das Spiel gewinnen zu können", sagt Gerrit Weber, einer der studentischen Programmierer. "Es ist auch so ein großartiges Spielvergnügen". Ein Besuch in der Shakespeare-Ausstellung "A Party for Will" im Kölner Museum für angewandte Kunst (MAKK) könne jedoch hilfreich sein, da einige der Exponate und Kunstwerke auch im Spiel aufgegriffen wurden, so Weber. Dadurch erlangen die SpielerInnen bereits vorab ein größeres Shakespeare-Wissen. Außerdem finden sie die "starre Kunst" an den Museumswänden anschließend auch in der virtuellen Welt des Spielens wieder.

Den Impuls für dieses Seminar gab Peter W. Marx, Professor am Institut für Medienkultur und Theater. Das Projekt war von Anfang an auf zwei Semester angelegt. Was am Ende tatsächlich heraus kommen sollte, war zunächst aber noch sehr vage. Der Grundgedanke war es, die App begleitend zu der von ihm organisierten Shakespeare-Ausstellung im MAKK zu programmieren. Die 22 Studierenden trafen sich dann zu wöchentlichen Treffen und entwickelten eigenständig ein Konzept. Eine Gruppe beschäftigte sich mit der Narration, während eine zweite das Layout entwarf. Als drittes Team kamen die ProgrammiererInnen hinzu. Unterstützt wurden die Studierenden von Marx, seinem wissenschaftlichen Mitarbeiter Sascha Förster, sowie Professor Beil, alle vom Institut für Medienkultur und Theater. Für die technische, medieninformatische Seite erhielten die SeminarteilnehmerInnen Hilfe von Manfred Thaller, Professor für Historisch-Kulturwissenschaftliche Informationsverarbeitung. "Letztendlich haben die Studierenden aber eigentlich alles komplett selber gestemmt", erklärt Weber. Das Rechenzentrum der Universität stellte den Server, dann konnten die Studierenden mit der praktischen Arbeit beginnen. Es war einiges an eigenem Lesen und Tüfteln von Nöten, denn für die Informatikstudierenden war eine App- Programmierung völliges Neuland, so Weber. Abgesehen von den Zeichnungen, die aus Federico Alvarez's Feder stammen, Doktorand am Institut für Medienkultur, haben die ProjektteilnehmerInnen alle Arbeiten eigenständig durchgeführt.

Für die Studierenden natürlich auch von großem Interesse: die Anrechnung. Der Kurs lässt sich im Master regulär als Hauptseminar mit 7 Credit Points werten. Doch hat sich der große Aufwand tatsächlich gelohnt? "Ja, definitiv", sagt Weber. "Wenn man es in CP umrechnet sicherlich nicht, weil wir gerade von der technischen Seite sehr viel mehr Energie, Zeit und Aufwand hinein gesteckt haben als die CP letztlich repräsentieren." Jedoch sei dieses Projekt natürlich etwas, das man in den Lebenslauf schreiben könne. " Außerdem ist es eine besondere Erfahrung gewesen und vor allem ein Teamprojekt, was man über ein Jahr getragen hat."

"Will in Town" ist ein lebendiges, praktisches Projekt mit Eigendynamik. An solch einem Seminar zeigt sich, dass Lernen an der Uni nicht nur "Texte lesen" bedeuten muss. Auch wenn es gerade für die ProgrammiererInnen nicht ganz ohne theoretische Wissensanreicherung durch Texte funktionierte, eine selbsterstellte und selbst programmierte App ist definitiv eine Hausarbeit der besonderen Art.

Zusätzlich ist die App einer der anschaulichsten Beweise für die Verknüpfung der universitären Fächern Medienwissenschaften und Informatik beziehungsweise Management im BA- Verbundstudiengang. Sie aber auch beispielhaft eine Kollaboration zwischen Universität, der theaterwissenschaftlichen Sammlung auf Schloss Wahn, (welche den Großteil der Exponate für die Ausstellung zur Verfügung gestellt hat) und dem Kölner Museum für angewandte Kunst.

Die Ausstellung " A Party for Will" wird bis zum 27.Juli verlängert. Der Eintrittspreis liegt bei 6,50 Euro, ermäßigt 5 Euro. Außerdem ist ein Rahmenprogramm mit teils kostenlosen Führungen angeschlossen

Die App steht seit März 2014 kostenfrei für Apple und Android Smartphones zum Download bereit.

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Kompetenzzentrum Schreiben – Schnelle und professionelle Hilfe bei Schreibblockaden http://www.philtrat.de/articles/2079/ Beratung bei jeglichen Problemen in der Schreibkunst Tue, 12 Aug 2014 16:21:01 GMT http://www.philtrat.de/articles/2079/ Sabrina Wirth Wer kennt das Problem nicht: Man sitzt an einer Hausarbeit und kommt einfach nicht weiter. Der Kopf fühlt sich leer an. Oder man ist sich unsicher, ob das Geschriebene verständlich ist und hätte gerne ein Feedback von einer unabhängigen Person. Hierfür bietet das Kompetenzzentrum Schreiben eine Schreibberatung an.

Das Kompetenzzentrum Schreiben wurde im Oktober 2007 gegründet und richtet sich vor allem an die StudentInnen der Philosophischen Fakultät. Gearbeitet wird nach dem Peer-Konzept, das heißt, dass man von geschulten KommilitonInnen beraten wird, statt von klassisch ausgebildeten Lehrpersonen. Diese sind näher an den Problemen der StudentInnen dran.

Man kann mit seiner Arbeit oder Referat zu einem der Berater gehen und bekommt eine Meinung und Antworten zu offenen Fragen. Wo sind noch Unklarheiten? Sind die Gedankengänge nachvollziehbar? Stimmen Aufbau und Struktur der Arbeit? Ihr könnt mit eurem Berater über euer Thema diskutieren, Fragen stellen, Feedback zu eurem Schreibstil bekommen oder neue Anregungen sammeln.

Manchmal ist es hilfreich, mit einer unvoreingenommenen Person über die Arbeit sprechen.

Auch bei der Themenfindung oder Fragen bezüglich Literaturangaben könnt ihr euch an die Schreibberatung wenden.

Im Angebot sind sowohl Einzelberatungen als auch ein Schreibcoaching, bei dem ausführlich über vorhandene Schreibprobleme gesprochen wird, diese analysiert und gemeinsam konkrete Handlungsstrategien und Lösungswege erarbeitet werden.

Ein weiteres Angebot sind die Schreibgruppen. Anstatt mit einem Berater über eure Arbeiten zu sprechen, könnt ihr euch in einer kleinen Gruppe mit anderen KommilitonInnen austauschen und gegenseitig helfen. Bei Interesse könnt ihr euch beim Kompetenzzentrum melden. Dort wird ein erstes Treffen mit weiteren Interessenten organisiert.

Da viele Studenten ihre wissenschaftlichen Arbeiten auf Englisch verfassen müssen, kommt montags und freitags von 10 - 13 Uhr eine englische Muttersprachlerin zur Beratung ins Kompetenzzentrum.

Auf der ILIAS-Lernplattform gibt es außerdem ein Schreibforum, wo man jederzeit Hilfe bei Hausarbeiten, Antworten zu bisher gestellten Fragen und Rat bei anderen Studierenden erhalten kann.

In den Semesterferien bietet das Kompetenzzentrum unterschiedliche Kurse an, unter Anderem zu den Themen Zeitmanagement, Lesetechniken, Zeichensetzung, Referate halten, Wissenschaftliches Arbeiten, und vielen mehr. Credit Points können hierfür nicht erworben werden, die Seminare dienen hauptsächlich als Hilfestellung beim wissenschaftlichem Arbeiten.

Weitere Angebote und Informationen findet ihr auf der Internetseite des Kompetenzzentrums:

http://www.schreibzentrum.phil-fak.uni-koeln.de

oder geht persönlich vorbei im Philosophikum, Raum 2.321 (2. OG).

Sprechzeiten: Montag bis Freitag von 09:30 - 16:30 Uhr.

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"Keine Luftschlösser bauen" http://www.philtrat.de/articles/2078/ Seit diesem Sommersemester ist Christopher Kohl 1. AStA-Vorsitzender an der Universität zu Köln. Damit hat seit langer Zeit mal wieder ein Studierender der Philosophischen Fakultät dieses Amt inne. Tue, 12 Aug 2014 16:19:34 GMT http://www.philtrat.de/articles/2078/ Peter Hacke philtrat: Was sind deine Aufgaben als 1. AStA-Vorsitzender?

Christopher: Der 1. Vorsitzende ist zuerst der Vertreter der Studierenden an der Uni selbst. Dafür sitze ich in Gremien wie dem Senat oder den Lenkungsausschüssen. Auch der Austausch mit dem Rektorat und der Uni-Verwaltung findet vorwiegend über den Vorsitzenden statt. Außerdem ist man für das Personal des AStA mit knapp 50 Festangestellten verantwortlich.

philtrat: Wie viel Zeit fordert das Amt bei all diesen Aufgaben von dir?

Christopher: Es ist zeitlich ein enormer Aufwand, aber es macht auch Spaß. Man lernt die Abläufe an der Universität kennen, versteht, wie Entscheidungen zustande kommen und trifft viele Menschen. Ein Studium in Regelstudienzeit ist aber nicht mehr möglich.

Philtrat: Also besuchst du dieses Semester nicht allzu viele Seminare?

Christopher: Ich bin sehr optimistisch mit acht Veranstaltungen eingestiegen. Inzwischen bin ich bei drei Veranstaltungen. Aber ich bedauere das nicht. Mir war schon vorab klar, dass ich kaum Zeit für die Uni haben würde. Ich studiere Germanistik und Geschichte auf Lehramt. Dort fühle ich mich wohl. Es gibt eine angenehme, entspannte Atmosphäre in den Kursen und bei den Leuten.

Philtrat: Du bist noch nicht lange an der Universität und in der Hochschulpolitik. Wie kommt es, dass du bereits AStA-Vorsitzender bist?

Christopher: Das war für mich selber auch überraschend. Nachdem ich im Sommer 2013 an die Uni gekommen bin, wurde ich über die Juso Hochschulgruppe bald zum Referenten für Soziales und Internationales im AStA. Das hat mir trotz des enormen Arbeitsaufwandes viel Freude gemacht, da man so ein ganz anderes Gerüst an sozialen Kontakten bekommt, als nur durch den Besuch von Seminaren. Als nach den Wahlen klar wurde, dass die alte Koalition weiter machen soll, hatten die Koalitionspartner keinen geeigneten Kandidaten für den Vorsitz. Ich habe dann gesagt, dass ich mir das vorstellen könnte und dafür Rückendeckung im gesamten AStA erhalten.

Philtrat: Bist du das Amt mit konkreten Zielen angetreten?

Christopher: Ehrlich gesagt nicht. Das habe ich auch bei meiner Befragung im Studierendenparlament klar gemacht. Natürlich sind das Lehramt und das Hochschulzukunftsgesetz wichtige, aktuelle Themen, aber ich habe immer gesagt, dass ich die Gremien, in denen die Entscheidungen dazu getroffen werden, noch nicht kenne. Ich will keine Luftschlösser bauen, sondern bin lieber Realist.

Philtrat: Was können Studierende überhaupt an der Uni bewegen?

Christopher: Eine Menge. Die Professoren, vor allem aber auch die Verwaltungsangestellten, haben eigentlich immer offene Ohren für unsere Belange und Meinungen. Bei den neu-akkreditierten Studiengängen etwa wird es viel weniger Restriktionen geben. Das wäre ohne studentisches Engagement nicht möglich gewesen.

Philtrat: Wieso sind so wenig Studierende aus der Phil in der Hochschulpolitik aktiv?

Christopher: Zum einen sorgt die Umstellung auf Bachelor und Master für eine veränderte Wahrnehmung bei den Studis. Man suggeriert ihnen, sie müssten schnellstmöglich fertig werden. Sie glauben nicht mehr, sich die Zeit nehmen zu können, neben dem Studium aktiv zu sein. Zum anderen ist es für viele vielleicht auch nicht so relevant, weil unsere Fakultät nicht so starke Restriktionen aufweist wie andere.

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Ouvertüre http://www.philtrat.de/articles/2077/ Lang ist's her, da wurde der Rektor der Universität Köln im Senat gewählt; aus den Reihen der hiesigen Professoren, natürlich mit ein bisschen Klüngeln im Hintergrund, ist ja schließlich Köln. Tue, 12 Aug 2014 16:16:31 GMT http://www.philtrat.de/articles/2077/ Redaktion Lang ist's her, da wurde der Rektor der Universität Köln im Senat gewählt; aus den Reihen der hiesigen Professoren, natürlich mit ein bisschen Klüngeln im Hintergrund, ist ja schließlich Köln. Aber er war zumindest theoretisch doch so eine Art primus inter pares, ein "Erster unter gleichen", für alle, die auch nur das uni-interne Latinum haben. Beim letzten Mal hat uns das Verfahren den Axel beschert und das Ende seiner Amtszeit ist nun absehbar. Denn zum ersten April 2015 sucht die Uni per Stellenanzeige auf der Homepage eineN NachfolgerIn.

"Hervorragende wissenschaftliche Qualifikationen" soll der Wunschkandidat haben und

"mehrjährige Managementerfahrung", gerne in einer "leitenden Position einer Universität", es darf aber auch eine "außeruniversitäre Forschungseinrichtung" sein, wahrscheinlich möglichst wirtschaftsnah. Immerhin sind wir ja jetzt ein Spitzenstandort, weil wir soviel Erfolg in der "Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder" hatten, da muss natürlich jemand ran, der uns mit "Durchsetzungsvermögen" im "nationalen und internationalen Wettbewerb" noch weiter nach vorne managet.

Aber Papier, auch das auf dem Bewerbungen geschrieben werden, ist geduldig. Weiß man da wirklich, was man für sein Geld bekommt? Warum machen wir auf dem Weg vom Wahlverfahren hin zur Ausschreibung im Internet nicht noch einen weiteren Schritt zur "IN-Bewerbung" überhaupt - dem Casting. Sowas wie KSDS, Köln sucht den Superrektor, oder Köln's got Talent, oder wir folgen gleich in den Fußstapfen von Donald Trumps "The Apprentice". Da kann man direkt sehen, wie sich die KandidatInnen in der Praxis schlagen, mit entsprechenden Aufgaben wie "Setze die Streichung eines Orchideenfaches durch" oder "Werbe die meisten dubiosen Drittmittel ein" oder "ersetze den Mittelbau durch ZeitarbeiterInnen". Und im großen Finale kommt dann der PR-Test, der beweist, dass man das Prinzip der wirtschaftlichen Uni verstanden hat "Verkaufe deine Kürzungen so, dass alle glauben, sie dienen der Verbesserung der Lehre". In gespannter Erwartung rekelt sich auf der Castingcouch

Eure Redaktion

Copyright Bild: www.flickr.com/people/_flood_

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Rausgekickt http://www.philtrat.de/articles/2076/ Mit dem Auslaufen der Lehramts-Prüfungsordnung von 2003 sind zahlreiche Studierende von der Zwangsexmatrikulation bedroht – nicht alle wissen Bescheid darüber. Tue, 12 Aug 2014 16:13:47 GMT http://www.philtrat.de/articles/2076/ Alina Finke Sie gehören zu einer aussterbenden Spezies an der Uni Köln: Lehramstsstudierende, die noch nach der alten Prüfungsordnung studieren. Die letzten verbliebenen von ihnen geraten nun zunehmend in Zugzwang, denn die Universität muss all diejeniegen, die das Staatsexamen im Wintersemester 2017 nicht bestanden haben werden, exmatrikulieren.

Diese Frist wurde nicht von der Universität Köln festgelegt, sondern wird durch Landeshochschulgesetz vorgeschrieben. Der Senat der Universität Köln reagierte im September 2011 mit einer Auslaufordnung auf diese Regelungen. Demnach müssen alle Lehramtsstudierenden, die nach der Landesprüfungsordnung aus dem Jahr 2003 (LPO 2003) studieren, bis 2016 ihr Studium abschließen. Lehramtsstudierende mit den Schulformen Gymnasium, Gesamtschule, Berufskolleg und Sonderpädagogik müssen sich bis zum 31. Oktober 2016 zum Abschlusskolloquium anmelden, Lehramtsstudierende für Grund-, Haupt- und Realschulen bereits zum 31. Oktober 2015. Wer drei Fächer studiert, hat noch ein Semester weniger Zeit.

Leider sind jedoch nicht alle betroffenen Studierenden ausreichend über die Fristen informiert, wie Janine Jonelat, studentische Vertreterin im Senat, berichtet. Um dies zu ändern, hat das Prorektorat für Studium und Lehre eine Arbeitsgemeinschaft (AG) eingerichtet. Die AG besteht aus studentischen VertreterInnen sowie MitarbeiterInnen der Universitätsverwaltung. Sie versuchen durch eine möglichst vielfältige Herangehensweise kompetente Beratung zu gewährleisten. Sie organisieren Informationsveranstaltungen und stellen mögliche Vorgehensweisen und insbesondere die richtigen AnsprechpartnerInnen an der Uni vor.

Da es keine zentral zuständige Abteilung für die verschiedenen Probleme der Betroffenen gibt, kann es passieren, dass Studierende sowohl beim Fachbereich als auch bei der Zentralen Studienberatung und dem Prüfungsamt vorstellig werden müssen. "Wenn man mehr wissen will, muss man in die persönliche Sprechstunde gehen"sagt eine betroffene Studentin, die lieber anonym bleiben möchte. "Da sind aber nur total schwer Termine zu bekommen."

Ein weiteres Projekt der AG ist ein Online-Fragebogen, über den Studierende Engpässe im Kursangebot angeben können. Der Fragebogen wird in den nächsten Wochen auf den Seiten der zentralen Studienberatung veröffentlicht.

Die Universität versucht außerdem, in Kooperation mit den verschiedenen Ministerien des Landes NRW in Kontakt zu bleiben, um Ratschläge bei Problemfällen zu bekommen.

Auch die StudierendenvertreterInnen wurden aktiv. In einem offenen Brief an das Landesschulministerium und das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung fordert das Studierendenparlament (StuPa) die Abschaffung der Auslauffrist, weil dies die Studierenden zu stark unter Druck setzt. Dass in einer solchen Situation keine Zeit bleibt für studentische Projekte oder Kurse, die nicht direkt studiumsrelevant sind, ist einleuchtend. "Man läuft den Scheinen hinterher und versucht, so schnell wie möglich alles hin zu kriegen", erklärt eine betroffene Studentin aus dem siebten Semester. Sollte die Auslaufordnung bestehen bleiben, wünscht sich das StuPa zumindest die Möglichkeit, leichter in den Bachelor zu wechseln. Momentan ist nach erfolgter Prüfungsanmeldung ein Wechsel nicht mehr möglich. Auch Härtefälle werden aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen nicht berücksichtigt. Dabei muss man nicht einmal durchgefallen sein: Wer nicht an der Prüfung teilnimmt, wird ebenfalls als "nicht bestanden" kategorisiert. Auch Studierende mit Kind, die normalerweise viele Härtefallanträge bewilligt bekommen, können dadurch die Fristen nicht überschreiten, ohne exmatrikuliert zu werden.

Das Problem liegt jedoch auf landespolitischer Ebene, meint Janine Jonelat: "Die Uni hat schon das Beste für uns Studenten rausgeholt" - mehr Spielraum bleibt aufgrund der Landesgesetze nicht.

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Ausgewechselt http://www.philtrat.de/articles/2071/ Neue Koalition im Allgemeinen Studierendenausschuss: Während die Unabs in den AStA zurückkehren, rutscht Campus:Grün in die Opposition. Wed, 10 Jul 2013 11:37:50 GMT http://www.philtrat.de/articles/2071/ Peter Hacke Nachdem die Wahlen zum Studierendenparlament (SP) im Dezember unklare Mehrheiten vorgebracht hatten, schien es erst, als würde sich die Koalitionsbildung länger hinziehen. Anders als erwartet, fand sich jedoch schnell eine Koalition aus den Unabhängien, der Juso-Hochschulgruppe, der Freien Tunten Partei (FTP)/Rosa Liste und der Liste Die Liste, um den neuen AStA zu stellen. Die befürchtete Pattsituation stellte sich nicht ein.

Dabei gelang den Jusos das Kunststück, als einzige Liste im ehemaligen AStA einen Sitz im SP zu verlieren und dennoch weiterhin im AStA vertreten zu sein. Für Campus:Grün kommt das Verhalten der Jusos wenig überraschend. Diese würden Weg des geringsten Widerstandes wählen, so Jonas Thiele. Campus:Grün selbst hatte eine Koalition mit den Unabhängigen von vornherein ausgeschlossen. Ihre WählerInnen würden sie auch als bewusstes Gegenkonzept zu den Unabhängigen wählen und daher wäre eine Koalition mit eben diesen für sie undenkbar. Die Jusos betonen hingegen, dass sie sich auch eine andere Konstellation hätten vorstellen können. Sie sehen sich selbst nicht als Auslöser für das Scheitern der Gespräche. Die Spannungen zwischen den anderen, an den Gesprächen beteiligten, Gruppen sei jedoch zu groß gewesen. »Die eine Liste wollten nicht ohne die andere, dafür dann die wiederum nicht mit einer weiteren«, erklärt Patrick Schnepper von der Juso-Hochschulgruppe.

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Trotz des Wechsels im AStA wird sich vorerst für die Studierenden nicht viel ändern. Erfolgreiche Projekte wie die Fahrradwerkstatt werden fortgesetzt werden. Auch ansonsten werden viele langjährige Projekte weiter fortgeführt. Das »festival contre le racisme« und die Aktionstage gegen Seximus und Homophobie etwa. Am Projekt des Campusgarten ist die Studierendenvertretung ebenso weiterhin beteiligt. Das Ökologierefrat selbst wurde allerdings wieder abgeschafft.

Doch nicht nur das sorgt für Kritik aus Reihen der neuen Opposition: »Was uns allerdings fehlt ist eine ökologische Einstellung im Gesamt-AStA und die politische Arbeit zu ökologischen Themen«, sagt Anne Wiemers von Campus Grün. »Unser ökologisches Verständnis beinhaltet nicht nur Service-Leistungen, sondern auch politische Auseinandersetzung«, so Anne Wiemers weiter.

Die Unabhängigen wehren sich gegen den Vorwurf, eine unpolitische Hochschulgruppe zu sein. »Manche Leute verwechseln halt unpolitisch mit undogmatisch«, so der neue erste AStA-Vorsitzende Adrien Rist. »Wir sind nicht unpolitisch, nur weil wir unseren Fokus auf Hochschulpolitik legen.«

Neben dem ersten Vorsitz kommen auch der Finanzreferent, der Öffentlichkeitsreferent so wie die Fachschaftsreferentin von den Unabhängigen, die mit 20 Sitzen die größte Hochschulgruppe im Studierendenparlament darstellen. Der zweite Vorsitzende, sowie das Politikreferat und das Sozialreferat werden von den Jusos gestellt. Die FTP/Rosa Liste stellen den Referenten für Wissenschaftskontroverse und Diversity und treten damit die Nachfolge des Referats für Kritische Wissenschaft und Antidiskriminierung an.

Auch wenn Campus:Grün nicht mehr im AStA vertreten ist, wollen sich die Mitglieder nicht nur auf Kritik im SP beschränken. »Gemeinsam mit den kritischen Medizinstudierenden und Oikos planen wir Aktionstage zum Klimawandel«, kündigt Max Derichsweiler an. »Außerdem werden wir die Jubiläumsfeiern der Uni kritisch begleiten und uns weiterhin mit Gesetzgebungsprozessen in der Landespolitik auseinandersetzen«, sagt Max Derichsweiler. Der AStA hat derweil die Arbeit aufgenommen und Themen wie den doppelten Abiturjahrgang und den knappen Wohnraum für Studierende im Blick. Dabei läuft die Arbeit trotz der vielen Hochschulgruppen sehr harmonisch, wie auch Adrien Riest bemerkt: »Ich habe, was die zukünftige Arbeit angeht, ein sehr positives Bauchgefühl.«

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Frei philosophieren http://www.philtrat.de/articles/2070/ Die Fachschaft Philosophie organisiert regelmäßig einen Vortragsabend, bei dem Studierende über philosophische Themen diskutieren. Wed, 10 Jul 2013 11:36:37 GMT http://www.philtrat.de/articles/2070/ Sabrina Schmidt Es ist Donnerstagabend, halb acht. Die Vorlesungen sind vorbei und die meisten Studierenden machen sich auf den Weg nach Hause, begeben sich in eine Bar oder betätigen sich sportlich. Ein Seminarraum im Hauptgebäude füllt sich jedoch zunehmend mit Studierenden. Niemand hat Papier und Stift vor sich liegen, es geht keine Anwesenheitsliste herum. Die Stimmung ist gelöst, die Studierenden unterhalten sich angeregt und erwarten gespannt die Vorträge ihrer KommillitonInnen.

Viermal im Semester organisiert die Fachschaft Philosophie den Vortragsabend »Philosophiert frei!«. Dort treffen sich Studierende fern von DozentInnen, ProfessorInnen, Scheinerwerb und Credit Points und diskutieren ohne Leistungsdruck über philosophische Themen. Frei nach dem Motto »Jeder kann, keiner muss« können Studierende aller Fachrichtungen an diesen Veranstaltungen teilnehmen, selbst vortragen oder einfach nur mitdiskutieren.

Während vorne im Raum noch schnell ein Rednerpult aufgebaut wird, ebbt das Stimmengewirr langsam ab. Richard Iniengo von der Fachschaft für Philosophie begrüßt die Anwesenden und erläutert den Ablauf des Abends. Kurz darauf beginnt der erste Redner des Abends, Artur Schönhütte, seinen Vortrag über »Wissenschaftsgläubigkeit und Kreationismus«. Die Studierenden lauschen. Als der Vortrag endet klopfen sie auf die Tische. Dann ist der Respondent Peer Schittenhelm an der Reihe. In einigen Dingen stimmt er seinem Kommilitonen zu, in anderen widerspricht er. Die HörerInnen folgen der Diskussion gespannt, an manchen Stellen schmunzeln sie, nicken zustimmend oder schütteln die Köpfe. Nun kann Artur Schönhütte antworten und auch alle anderen können in die Diskussion einsteigen. »Die Hemmschwelle etwas zu sagen, ist nicht so hoch«, erklärt Björn Birkenbeil. Der Philosophie- und Geschichtsstudent empfindet die Atmosphäre sehr angenehm und entspannter als in einem Seminar. Im Anschluss an den Vortrag lassen die Studierenden den Abend gemütlich bei einem Glas Wein und Knabbereien ausklingen.

Der philosophische Vortragsabend orientiert sich am Format der Reihe »Philosophie kontrovers«, bei dem ProfessorInnen Vorträge über philosophische Themen halten und gemeinsam diskutieren. Bei Philosophiert frei! sind es dagegen die Studierenden selbst die Themen nach ihrem Interesse auswählen und vortragen. Die Veranstaltungsreihe habe es früher schon einmal gegeben, erklärt Fachschaftsmitglied Richard Iniengo. Nach einem Wechsel in der Besetzung sei die Fachschaft seit dem vergangenen Sommersemester darum bemüht, das Vortragsforum wieder auszubauen. Mit einem Abstract können sich Interessierte bei der Fachschaft für einen Vortrag anmelden. »Im Prinzip kommt alles in Frage, was philosophisch angehaucht ist.«

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Bombenentschärfung auf Englisch http://www.philtrat.de/articles/2069/ Gang durch die Uni XXVIII: Sprachenstammtisch Café Babylon Wed, 10 Jul 2013 11:35:13 GMT http://www.philtrat.de/articles/2069/ Melanie Fuchs Betritt man an einem Mittwochabend im Semester die Campuslounge im Erdgeschoss der Hauptmensa, kommt einem ein Stimmengewirr aus verschiedenen Sprachen entgegen: französische, englische, spanische, portugiesische, italienische und deutsche Wortfetzen klingen wild durcheinander. Der Grund: die Sprachenstammtische des Café Babylon, die vom Kölner Studentenwerk organisiert werden. Rund 70 Studierende und MitarbeiterInnen der Kölner Hochschulen verteilen sich auf sechs Tische, die von Studierenden in ihrer Muttersprache geleitet werden.

Am englischen Stammtisch herrscht an diesem Abend Aufregung: »I've been evacuated!«, erzählt eine Studentin aufgebracht. Aufgrund eines Bombenfunds im Severinsviertel mussten alle AnwohnerInnen ihre Wohnungen verlassen. Rasch mischen sich die anderen TeilnehmerInnen ins Gespräch ein. Ungefähr 15 sprachbegeisterte Studierende aus verschiedenen Fachrichtungen sitzen zusammen an dem großen Tisch, um ihre Englischkenntnisse anzuwenden und auszubauen. Eine Bombenentschärfung auf Englisch zu diskutieren, ist jedoch gar nicht so einfach. Glücklicherweise ist Megan da.

Sie moderiert den englischen Stammtisch bereits seit drei Semestern. Ein Teilnehmer bezeichnet die gebürtige Amerikanerin scherzhaft als »mighty boss«. Diese Beschreibung trifft auf die quirlige Studentin jedoch nicht zu. Sie unterhält sich angeregt mit den TeilnehmerInnen, beantwortet Fragen zur richtigen Aussprache und sorgt für gute Laune. Zwischendurch ruft sie immer mal wieder den ModeratorInnen der anderen Stammtische etwas zu. Die Atmosphäre im gesamten Café Babylon ist ungezwungen und freundschaftlich. »Der Vorteil am Café Babylon ist, dass es keine Gesprächsvorgaben oder langweilige Grammatikstunden gibt«, sagt Megan. »An einem Tisch spielen sie mal Tabu, am anderen wird über Politik oder Filme geredet.« Fragen bezüglich der Sprache oder Grammatik werden im Gespräch geklärt.

Ruth Schamlott ist als Referentin für Kultur und Internationales im Kölner Studentenwerk für das Café Babylon zuständig. Im April 2009 hat sie die Fremdsprachenstammtische erstmals angeboten. Das Angebot kommt gut an - nur den chinesischen Stammtisch musste sie einstellen, da das Angebot nicht auf genügend Nachfrage stieß. Insbesondere die Sprachen Englisch, Französisch und Deutsch sind sehr beliebt. Viele internationale Studierende besuchen den deutschen Stammtisch, da sie neben dem Sprachaustausch auch neue Kontakte knüpfen können. Diesen sozialen Aspekt findet Ruth Schamlott besonders wichtig: das Café Babylon soll ein Treffpunkt für Studierende sein. Deswegen veranstaltet sie auch jedes Jahr im Dezember eine Weihnachtsfeier im Café Babylon.

In Zukunft soll das Fremdsprachenangebot weiter ausgebaut werden. Ruth Schamlott wünscht sich, dass zumindest eine osteuropäische Sprache in das Café Babylon aufgenommen wird. Zudem gibt es im Studentenwohnheim Hürth-Efferen weitere Stammtische mit den Sprachen Englisch, Deutsch und Spanisch. Jeden zweiten Donnerstag im Monat können Bewohner des Studentendorfs von 17.30 Uhr bis 20.30 Uhr ins Efferino kommen. Das Café Babylon in der Campuslounge ist mittwochs von 18 Uhr bis 21 Uhr für alle Studierende und MitarbeiterInnen der Kölner Hochschulen offen.

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Volle Konzentration http://www.philtrat.de/articles/2068/ Wer Geduld und eine ruhige Hand hat, kann beim Campussport die japanische Sportart Kyudo lernen. Wed, 10 Jul 2013 11:31:39 GMT http://www.philtrat.de/articles/2068/ Christoph Wegener Die Augen auf das Ziel am anderen Ende der Halle gerichtet, spannt Helgard Rome die Sehne ihres Bogens. Ihre ganze Konzentration gilt in diesem Moment dem Schuss. Der Pfeil löst sich und schlägt in eine kleine Scheibe ein, die auf der gegenüberliegenden Seite der Turnhalle platziert wurde. Auch der zweite, dritte und vierte Bambuspfeil verfehlt sein Ziel nicht. Kein Wunder, schließlich übt sich die Trainingsleiterin schon seit über 30 Jahren in der Kunst des japanischen Bogenschießens, dem Kyudo.

Vor über 800 Jahren im Reich der aufgehenden Sonne entwickelt, verlangt das Training mit dem Langbogen vor allem Selbstdisziplin und höchste Konzentration. Jeder der acht Bewegungsabläufe vor dem Abschuss des Pfeils ist genau festgelegt. Das Treffen des Ziels ist dabei zweitranging. Anders als beim europäischen Bogenschießen muss man erst die verschiedenen Abläufe beherrschen, bevor man auf große Distanz schießen darf. »Viele kommen zum Training und erwarten, dass sie direkt mit dem Bogen schießen können«, erklärt Trainer Sebastian Nippold. »Aber die Bewegungsabläufe beim Kyudo sind sehr komplex und können nicht in drei Wochen erlernt werden.« Als AnfängerIn übt man deshalb zuerst mit einem Gummizug das Spannen des Bogens und schießt danach aus zwei Metern Entfernung auf einen Strohblock. Erst wenn man die richtige Körperhaltung und die Bewegungen verinnerlicht hat, kann man sich an der exakt 28 Meter entfernten Zielscheibe versuchen. Bis man soweit ist, kann aber schon mal ein Semester vergehen. Geduld und ein hohes Durchhaltevermögen sind also Pflicht. Auch die Materialkosten sind relativ hoch. So kostet der über zwei Meter große japanische Langbogen aus Fiberglas rund 300 Euro. Wen das alles nicht abschreckt, der oder die lernt eine der außergewöhnlichsten und faszinierendsten Sportarten kennen, die die Sporthochschule Köln zu bieten hat. Die VWL-Studentin Rujun Liang trainiert seit einem halben Jahr die Kunst des Bogenschießens und ist von ihrem neuen Hobby begeistert. »Man übt sich in Geduld und lernt, auf jedes noch so kleine Detail zu achten. Außerdem ist das Schießen mit dem Bogen echt cool«, fügt sie lachend hinzu.

Seit 20 Jahren wird Kyudo nun schon an der Sporthochschule angeboten, doch es sind schwere Zeiten für den Sport. »Früher konnten wir drei Mal in der Woche trainieren, heute nur noch einmal«, sagt Trainerin Rome traurig. Außerdem hätten durch das zeitintensive Bachelorstudium kaum noch Studierende die Möglichkeit, sich einem so zeitaufwändigen Hobby wie dem Kyudo zu widmen.

Wer sich schon immer für die japanische Kultur und das Bogenschießen interessiert hat, nach einem Kontrastprogramm zum hektischen Unialltag sucht und genügend Geduld und Lernbereitschaft mitbringt, sollte sich das Kyudo-Training anschauen. Es lohnt sich.

Zur Kontaktaufnahme einfach nach Kyudo auf www.campussport-koeln.de suchen.

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Ist das Kunst?! http://www.philtrat.de/articles/2067/ Das Museum Ludwig bildet jedes Jahr etwa 30 Studierende zu KunstexpertInnen aus. Bei der »Jungen Nacht« präsentieren sie die Kunstwerke und diskutieren mit den BesucherInnen über den Sinn und Unsinn von Kunst. Im Anschluss steigt eine Party im Museum. Wed, 10 Jul 2013 11:29:21 GMT http://www.philtrat.de/articles/2067/ David Fesser »Was soll das?«, »Was ist das?« oder »Warum ist das Kunst?« - diese oder ähnliche Fragen gehen dem einen oder der anderen sicherlich durch den Kopf, wenn er oder sie durch ein Museum mit moderner Kunst läuft. Viele der Werke sind alles andere als leicht zu verstehen und darum bildet sich bei so manchen BesucherInnen schnell ein großes Fragezeichen auf der Stirn. Wäre es nicht schön, wenn man alle seine Fragen direkt im Museum loswerden könnte? Genau das selbe muss sich wohl auch der Museumsdienst im Museum Ludwig gedacht haben und rief deshalb im Jahr 2003 die »Kunst:dialoge« ins Leben, ein Kunstvermittlungsprogramm für moderne und zeitgenössische Kunst, bei dem der Name Programm ist.

Seitdem bildet das Museum Ludwig in Köln jedes Jahr rund 30 Studierende der Kunstgeschichte oder fachverwandter Fächer zu KunstvermittlungsexpertInnen aus, die dann - anders als bei normalen Führungen - den MuseumsbesucherInnen die Kunstwerke in persönlichen Gesprächen nahebringen - eben nach dem Dialog-Prinzip. Diese Ausbildung zum/r Kunstvermittler/in dauert etwa vier Monate und findet während des Semesters im Museum Ludwig statt. Die Freiwilligen verteilen sich dabei auf mehrere Tutorien zu den Sammlungsschwerpunkten des Museums, wie etwa Pop Art, Picasso oder der Sammlung Haubrich und erhalten dort von erfahrenen KunstvermittlerInnen ein besonderes Training, um schließlich an nur einem einzigen Abend das zuvor gelernte Wissen anzuwenden, nämlich bei der »Jungen Nacht«. Dieses großangelegte Ereignis, bei dem sich das Team der »Kunstdialögler« im ganzen Museum vor den selbstgewählten Kunstwerken verteilt, um sie mit den BesucherInnen zu besprechen, findet einmal jährlich statt. Im Anschluss gibt es dann jedes Jahr eine Party.

So auch in diesem Jahr am 1. März, wo die Junge Nacht zum mittlerweile 9. Mal stattgefunden hat. Wieder einmal kamen hunderte von kunstbegeisterten BesucherInnen ins Kölner Museum Ludwig, um an den Gesprächen teilzunehmen und etwas über die Kunstwerke zu erfahren. Das Projekt lohnt sich jedoch nicht nur für das Museum und für die kunstinteressierten BesucherInnen, sondern auch für die Studierenden, denn sie bekommen durch die Kunst:dialoge und vor allem durch das monatelange Dialog-Training im Museum die Möglichkeit, erste berufliche Erfahrungen im Bereich der Kunstvermittlung zu sammeln. Dabei erhalten sie auch Einbli­cke in den Museumsbetrieb, lernen die MitarbeiterInnen des Museums kennen und erfahren etwas über die Infrastrukturen innerhalb des Museums.

Für den einen oder die andere ergab sich die Arbeit als »Kunstdialögler« auch als Sprungbrett, wie etwa für Julia Krings und Tobias Peper, die früher selbst einmal die Ausbildung mitgemacht haben und heute gemeinsam das Pop Art-Tutorium leiten. Auf die Frage, was sie durch die Ausbildung bei den Kunst:dialogen mitgenommen hat antwortet Krings: »So einiges! In unterschiedlichen Workshops werden etwa rhetorische Fähigkeiten, Atemtechnik, Körpersprache und -einsatz geübt.« Durch ein professionelles Theatertraining mit der Schauspielerin und Schauspieltrainerin Frederieke Bohr haben die Studierenden auch in diesem Jahr an insgesamt drei Sonntagen Tipps und Tricks gezeigt bekommen, wie man beispielsweise seine Nervosität in den Griff kriegen kann. »Was man mitnimmt sind sicherlich souveräneres Auftreten während eines Gesprächs mit Fremden, Vermittlungskompetenzen, Wissen und die Erkenntnis, dass Kunst nichts Erhabenes ist, was nur einem kleinen Kreis zugänglich ist, sondern dass Kunst Teil unseres Lebens ist und als solche jedem Betrachter wertvolle Ideen und Impulse geben kann«, sagt Peper.

Wichtig ist dabei auch das Prinzip des »Peer-to-peer«, welches die Wissensvermittlung auf Augenhöhe bezeichnet - sprich: innerhalb derselben Generationen werden in direkten Gesprächen Fragen zur Kunst diskutiert. Zum einen werden dabei Hemmschwellen abgebaut, zum anderen geht es vielmehr darum, gemeinsam persönliche Zugänge zur Kunst zu entdecken, als nur um die reine Wissensvermittlung. Außerdem soll das Museum dadurch als ein lebendiger Ort mit Bezug zum alltäglichen Leben wahrgenommen werden. Die Studierenden profitieren darüber hinaus sehr von den vielen Übungen vor »echten« MuseumsbesucherInnen - zum Beispiel, wenn sie das nächste mal eine Präsentation in der Uni halten müssen, aber auch insgesamt werden die StudentInnen diskutierfreudiger - gerade wenn es um die Kunst geht.

Das kann auch Julia Krings bestätigen, die beobachtet hat, dass anfangs schüchterne Charaktere sich im Laufe der Zeit mehr einbringen oder lernen sich besser auszudrücken. Doch auch Krings selbst profitiert von ihrer Arbeit als Tutorin: »Jedes Mal ist ein Tutorium ganz anders als das vorige.«, sagt sie, »Die Gespräche über Kunst sind oft auch Gespräche über Meinungen, Einstellungen und Erfahrungen - das alles bereichert mich unheimlich in meinem Denken über Kunst und die Gesellschaft, in der ich lebe. Außerdem lerne ich jedes Mal sehr nette Menschen kennen, die doch häufig verschiedene Hintergründe haben. Mit ihnen über Kunst zu diskutieren heißt, über das Leben zu diskutieren. Das ist großartig!«

Die Junge Nacht ist schließlich so etwas wie das Finale der »Kunst:dialoge«-Ausbildung. Von 19 bis 23 Uhr stehen die Studierenden vor »ihren« Kunstwerken und beantworten Fragen von »'Wo bitte geht es zur Toilette?' über 'Darf ich das anfassen?' und 'Wie teuer ist das?' bis hin zu 'Was sagen Sie eigentlich zur letzten Veröffentlichung von XY zum Thema Z?'«, so Krings. Etwa vier Stunden lang heißt es während der Jungen Nacht für die »Kunstdialögler« den BesucherInnen Rede und Antwort zu stehen. Und was geschieht danach? Die Studierenden können nach ihrer bestandenen »Feuerprobe«, wie Julia Krings die Junge Nacht nennt, zu weiteren Terminen des Museum Ludwig gebucht werden. »Die Dialoge finden regelmäßig statt, sowohl im öffentlichen Rahmen - langer Donnerstag, lange Nacht, Museumsfest etc. - als auch im geschlossenen Rahmen, wenn beispielsweise Sponsoren die Möglichkeit bekommen, eine Ausstellung abseits der regulären Öffnungszeiten zu sehen.«, sagt Tobias Peper. Die Junge Nacht ist also erst der Anfang im Kampf gegen die Stille im Museum!

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Zu Hause ist Krieg http://www.philtrat.de/articles/2028/ Syrische Studierende in Deutschland haben es zur Zeit schwer. Zur Sorge um die Verwandten kommen finanzielle Probleme. Einige von ihnen engagieren sich für ein Ende der Gewalt, obwohl sie sich dadurch in Gefahr begeben. Tue, 03 Jul 2012 16:47:07 GMT http://www.philtrat.de/articles/2028/ Fast täglich erreichen uns neue Schreckensmeldungen von den Kämpfen zwischen dem Assad-Regime und den Rebellinnen und Rebellen in Syrien. Für syrische Studierende, die in Deutschland leben, bedeutet das nicht nur, dass sie rund um die Uhr Angst um das Leben ihrer Verwandten und Freund­Innen haben müssen. Viele von ihnen sind außerdem in eine finanzielle Notlage geraten. »Ich muss jetzt sehr viel arbeiten und konnte in diesem Semester nicht zur Uni gehen«, sagt Alan Jawich, der in Köln Medizin studiert. Seine Familie kann ihm kein Geld mehr nach Deutschland überweisen. Bisher hatten seine Eltern einen Teil seines Studiums finanziert. Durch die internationalen Sanktionen gegen die syrische Regierung sind jetzt alle Geld-Transaktionen unmöglich geworden.

»Vielen der 43 syrischen Studierenden an der Uni Köln fehlt jetzt die finanzielle Basis«, sagt Alexander Suchomsky, Sozialreferent des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) der Uni Köln. Die Möglichkeiten des AStA zu helfen seien jedoch leider begrenzt. Nur in Ausnahmefällen kann der AStA ein Kurzdarlehen von 300 Euro gewähren. Dies haben einige in Anspruch genommen. Auch das Akademische Auslandsamt steht in Kontakt mit vielen der syrischen Studierenden. Die Uni Köln ruft nun zu Spenden auf. Es sei zwar bereits Geld eingegangen, sagt Karl-Heinz Korn vom Akademischen Auslandsamt. »Die Summe ist aber noch nicht ausreichend.«

Immerhin gibt es derzeit einen deutschlandweiten Abschiebestopp für SyrerInnen. Das ist für diejenigen eine Erleichterung, die ihre Prüfungen seit Beginn des Konflikts nicht bestanden haben. Normalerweise müssen ausländische Studierende einen Nachweis über ihre Studienleistungen vorlegen, um ihre Aufenthaltserlaubnis zu verlängern. Wie Alan Jawich fällt es vielen schwer, sich voll auf ihr Studium zu konzentrieren. »Ich verbringe jeden Tag viele Stunden im Internet, um die Nachrichten zu verfolgen.«

Die Fakultäten gehen unterschiedlich mit der Situation um. Das Prüfungsamt der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät hat syrischen Studierenden zum Teil die nicht bestandenen Klausuren nicht als Fehlleistung angerechnet. An der Medizinischen Fakultät, wo viele der syrischen Studierenden eingeschrieben sind, wurden hingegen angetretene und nicht bestandene Prüfungen auch als solche gezählt. So erzählt Alan Jawich, dass er und seine KommilitonInnen zwar gut vorbereitet waren, doch die Nachrichten aus Syrien wühlten sie zu sehr auf und so fielen sie zum Teil durch das Physikum. So bleibt nur noch ein Versuch, die Prüfung abzulegen.

Einige der SyrerInnen an der Uni Köln haben sich vor einigen Monaten zusammengeschlossen, um gemeinsam auf die Situation in Syrien aufmerksam zu machen. Sie gründeten die Facebook-Gruppe »Die freien syrischen Studierenden an der Uni Köln.« Dazu gehören auch Jawich und sein Studienkollege Ahmad Al Rawi. »Wir waren natürlich von Anfang an sehr bewegt von dem, was passiert«, sagt Jawich. »Darum haben wir uns entschlossen, etwas in Köln zu machen.« Die syrischen Studierenden haben beispielsweise am Dom eine Demonstration gegen die Gewalt in Syrien und einen Flashmob vor der Uni organisiert. »Wir sind nicht an eine Partei oder eine politische Richtung gebunden«, sagt Al Rawi. Er und Jawich haben sich entschieden, auch mit ihrem vollen Namen an die Öffentlichkeit zu gehen. Das war keine leichte Entscheidung. Viele der inzwischen ungefähr 20 Studierenden in der Gruppe haben Angst vor dem verlängerten Arm des Assad-Regimes. Jedes politische Engagement der Studierenden kann immer noch eine Gefahr für die Familie in Syrien sein. »Auf unseren Demonstrationen wurden wir fotografiert«, sagt Al Rawi. Es ist wahrscheinlich, dass die Fotografen Spitzel des Regimes waren, die mit den Fotos die Familien in Syrien unter Druck setzen könnten.

Dennoch engagieren die Studierenden sich weiter. »Wir brauchen hier auch Leute, die die Bilder und die Videos aus Syrien erklären können. Das ist eine Aufgabe unserer Gruppe«, betont Jawich.

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Pizza vom Bobweltmeister http://www.philtrat.de/articles/2026/ Gang durch die Uni XXVI: Der Pizza-Pavillon auf dem Albertus-Magnus-Platz Tue, 03 Jul 2012 16:42:25 GMT http://www.philtrat.de/articles/2026/ Johanna Böttges Sie ist schon fast ein Markenzeichen: Die knallrote Ape, ein kultiger italienischer Kleintransporter der Marke Piaggo auf drei Rädern, die jeden Morgen auf den Albertus-Magnus-Platz fährt. Vor dem Pavillon mit der Aufschrift »Espresso - Pizza« macht sie Halt. Der freundliche Mann, der aussteigt, ist Nevio De Zordo. Vor mehr als zehn Jahren hat er den Imbiss eröffnet. Dieser ist ein echtes Familienunternehmen: Neben De Zordos Frau und zwei weiteren Mitarbeitern arbeiten auch seine beiden Töchter mit.

Frisch zubereitete Pizza, bester Kaffee und im Sommer selbst gemachtes Eis - der 69-Jährige weiß, was seine vielen StammkundInnen an der Universität schätzen. Darum kauft er Tomaten, Milch und Rucola täglich frisch ein. Seit rund 50 Jahren ist der gebürtige Italiener in der Sülzer Gastronomie tätig. Als Vierzehnjähriger war De Zordo mit seinen Eltern aus dem Heimatort in den norditalienischen Dolomiten nach Köln-Sülz ausgewandert, wo es ihn sein Leben lang hielt. »Köln ist eine sehr schöne Stadt«, findet De Zordo.

Erst hatte seine Familie ein Eiscafé auf der Zülpicher Straße, später machten sie auch Pizza, dann verkaufte er Eis in einem kleinen Wagen vor dem Hauptgebäude. Derselbe Eiswagen steht auch heute noch auf dem Albertus-Magnus-Platz und kommt im Sommer zum Einsatz. Als schließlich die Uni einen Cafébetreiber suchte, bekam De Zordo den Zuschlag. Damals war das gastronomische Angebot auf dem Campus noch klein, erzählt er. Doch die seither entstandenen Cafés des Studentenwerks sieht er nicht als Konkurrenz. Frische Pizza gebe es eben nur hier, sagt De Zordo.

Ein Markenzeichen des Familienunternehmens ist auch Cico, der Spitz mit dem fuchsfarbenen Wuschelhaar. Sein Platz auf den Stufen neben dem Pavillon bildet gewissermaßen den Mittelpunkt des Uni-Campus, von dem aus er das alltägliche Treiben beobachtet. Der Hund hat sich gerade von einer schweren Bissverletzung erholt, wegen der er fünf Operationen überstehen musste. »Zwei Wochen lang war er gar nicht gut dran«, sagt De Zordo. Pünktlich zur Fußball-Europameisterschaft der Männer im Juni war Cico aber wieder fit - und zeigte sich patriotisch im schwarz-rot-goldenen Fan-Dress.

Der solide Lebenslauf eines Gastronomen lässt Nevio De Zordos steile Sportkarriere in jüngeren Jahren kaum vermuten. Seit dem 19. Lebensjahr war das Bobfahren seine Leidenschaft. Mit der Familie verbrachte er die Winter im Heimatort in den Dolomiten und trainierte dort. De Zordo hatte Ehrgeiz und Talent: Zweimal brachte er es mit seinem Team im Laufe der Sechziger- und frühen Siebzigerjahre zum Weltmeister, 1972 erhielt er bei den Olympischen Spielen die Silbermedaille im Vierer-Bob.

Wenn man ihn auf seine sportlichen Erfolge anspricht, zeigt sich De Zordo bescheiden. Auf der Preisliste des Cafés ist ein Foto von ihm zu sehen, flankiert von einer Italienflagge, darunter eine Liste seiner Auszeichnungen. Ein Mitarbeiter hat diese kleine Hommage gebastelt. Wer würde sonst ahnen, hier Pizza und Kaffee von einem ehemaligen Weltmeister serviert zu bekommen? Sogar einen eigenen Wikipedia-Artikel hat der ehemalige Sportprofi.

Für De Zordo war es eine aufregende Zeit, aber mit Mitte dreißig zog es ihn zu seiner Familie und seinem Geschäft zurück. Seine letzte Olympiade fuhr er 1976, danach habe er keine Zeit und keine Lust mehr auf das ständige Leben in Hotels gehabt, sagt der 69-Jährige. Die Familie war ihm wichtiger. »Und die Pizza ist wichtig«, sagt er mit einem Augenzwinkern.

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Gender studieren http://www.philtrat.de/articles/2025/ Die Uni Köln hat jetzt ein Zentrum für Gender ­Studies. Auch ein Masterstudiengang ist geplant. Tue, 03 Jul 2012 16:40:52 GMT http://www.philtrat.de/articles/2025/ Wer »Gender« bei KLIPS in der Veranstaltungssuche eingibt, erhält zwölf Treffer. Sie reichen von »Genderkonstruktionen in der mittelalterlichen Literatur« bis zu »South Indian Cinema - Gender and Caste Politics«. Es ist eines der charakterisierenden Merkmale der Gender Studies, dass sie fächerübergreifend Anwendung finden. Das macht es für Interessierte jedoch schwierig, einen Überblick über die Bandbreite dieses Gebiets zu erhalten.

Das neu gegründete Zentrum Gender Studies in Köln, kurz Gestik genannt, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Forschung und Lehre in Köln im Bereich der Gender Studies zu bündeln und neue Netzwerke auszubilden. »Die Idee für ein solches Zentrum gab es schon sehr lange«, sagt Dirk Schulz, Dozent am Englischen Seminar und Geschäftsführer der neuen Einrichtung. Seit einigen Jahren gebe es ein informelles Netzwerk, dem inzwischen etwa 40 ProfessorInnen, wissenschaftliche MitarbeiterInnen und Studierende angehören. »Wir fragten uns, warum gibt es so ein Zentrum noch nicht in Köln?«, sagt Schulz.

Gründe für eine solche Einrichtung gab es genug. Promovierende oder Studierende, die ihre Abschlussarbeit im Bereich Gender Studies schreiben wollten, vermissten bislang oft Unterstützung, so Schulz. Besonders, wenn sie fächerübergreifende Themen behandeln wollten. »Wir möchten Orientierungsmöglichkeiten geben und dazu alle Fakultäten ins Boot holen«, sagt Dirk Schulz. So soll es ein Forschungskolloquium geben, in dem sich Studierende und Promovierende austauschen können. Langfristig ist auch ein Master im Bereich Gender Studies geplant. Bis sich hierfür Studierende einschreiben können, werden allerdings noch einige Jahre vergehen. Im Wintersemester 2013/14 soll es dafür möglicherweise bereits ein Zusatzzertifikat und Wahlpflicht-Module im Bereich Gender Studies geben.

Die Leitung des neuen Zentrums obliegt Susanne Völker, die außerdem als Professorin für Methoden der Bildungs- und Sozialforschung mit einem Schwerpunkt in der Genderforschung an der Humanwissenschaftlichen Fakultät tätig ist. Wie viele Veranstaltungen in Zukunft angeboten werden können, hängt auch von der Finanzierung ab. Gestik könnte unter Umständen davon profitieren, dass die Universität Köln im Exzellenzwettbewerb gewonnen hat. Die Verhandlungen hierzu liefen zu Redaktionsschluss noch.

Als Startschuss organisierten die MitarbeiterInnen und ihre Unterstützer­Innen im Juni eine mehrtägige Eröffnungs-Konferenz. Ganz im Sinne der fächerübergreifenden Vernetzung waren ReferentInnen aus allen Fachbereichen und von zahlreichen Hochschulen Kölns eingeladen.

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Studierendenproteste in Québec http://www.philtrat.de/articles/2024/ Québec erlebt seit Februar die bisher größten Studierendenproteste Nordamerikas. Tue, 03 Jul 2012 16:39:32 GMT http://www.philtrat.de/articles/2024/ Anna Pavani Québec erlebt seit Februar die bisher größten Studierendenproteste Nordamerikas. Sie richten sich gegen die von der Regierung geplante Erhöhung der Studiengebühren und begannen mit einem Boykott der Lehrveranstaltungen an der sozialwissenschaftlichen Fakultät der Uni Laval. Obwohl die Studierenden nach den Streiks im März einen Kompromiss mit der Regierung aushandelten, wurden die Demonstrationen noch heftiger. Der Kompromiss sah vor, die Gebühren um 200 Euro pro Jahr zu erhöhen - viele kanadische Studierende sind aber bereits verschuldet. Der Konflikt verschärfte sich mit der Einführung eines Gesetzes, welches strenge Auflagen für Protestmärsche vorschreibt. Die Studierenden bezeichneten dies als »Einschränkung der Meinungsfreiheit" und riefen zu weiteren Protesten auf, die am 22. Mai einen Höhepunkt erreichten, als unangemeldet mehr als eine Viertel Million Menschen in Montréal demonstrierten.

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Kind und Karriere http://www.philtrat.de/articles/2023/ Mit dem Cornelia Harte Mentoring Familie startet im September ein neues Programm zur Familienförderung an der Uni Köln. Tue, 03 Jul 2012 16:38:37 GMT http://www.philtrat.de/articles/2023/ Johanna Böttges Mit dem Cornelia Harte Mentoring Familie startet im September ein neues Programm zur Familienförderung an der Uni Köln. Das von der Gleichstellungsbeauftragten initiierte Programm richtet sich an Studierende und Beschäftigte des akademischen Mittelbaus, die Kinder haben oder Angehörige pflegen. Ihnen soll gegen eine geringe Gebühr eine berufserfahrene Person als MentorIn zur Seite gestellt werden. Ihre Beratung sowie gezielte Trainings sollen den Geförderten helfen, Beruf und Familie besser zu vereinbaren. Das Programm startet im September als Pilotprojekt und hat eine Laufzeit von einem Jahr. Es wird durch eine Promotion wissenschaftlich begleitet. Finanziert wird das Projekt von den Fakultäten, dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und dem Strukturfonds zur Erhöhung des Professorinnenanteils. Die diesjährige Bewerbungsfrist ist bereits abgelaufen.

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Mehr als nur Party http://www.philtrat.de/articles/2021/ Zum 25-jährigen Jubiläum des Erasmus-Programms trafen sich Mitte Juni über 600 Austauschstudierende für ein Wochenende in Köln. Tue, 03 Jul 2012 16:36:16 GMT http://www.philtrat.de/articles/2021/ André Patten Stumpfe Sauforgien und kollektives Anbandeln. Beide Klischees kommen schnell zur Sprache, wenn es um das europäische Austauschprogramm Erasmus geht. Dass das Erasmus-Programm weit mehr zu bieten hat, zeigte das große Erasmus-Jubiläumsfest ESNters Köln. Vom 15. bis 17. Juni kamen internationale Austauschstudierende aus ganz Deutschland für drei Tage in Köln zusammen, um sich über das europaweite Studierenden-Programm auszutauschen, Köln kennenzulernen und natürlich 25 Jahre Erasmus zu feiern.

Das Kölner Team des Erasmus Student Network (ESN) um die beiden Kölner Studentinnen Lisa Hennes und Valerija Schwarz hatte ein vielfältiges Programm vorbereitet. Los ging es am Freitag mit einer Europa-Messe im Hauptgebäude der Kölner Universität, auf der interessierten Studierenden der Kölner Hochschulen das Erasmus-Programm näher gebracht wurde. An verschiedenen Ständen warben so genannte LänderbotschafterInnen - also Studierende, die bereits ein Auslandssemester im betreffenden Land hinter sich haben - für einen Auslandsaufenthalt in »ihrem« Land.

Den aus allen Teilen Deutschlands angereisten Gruppen wurden Führungen durch die Domstadt angeboten. »Das Interesse war sehr groß. Wir haben von 10 bis 18 Uhr durchgängig herumgeführt«, freut sich Carsten Bockemühl, einer der Stadtführer vom Kölner ESN-Team.

Nach Europa-Messe und Stadtführung kamen die über 600 angereisten Austauschstudierenden zum gemeinsamen Abendessen in der Uni-Mensa zusammen. Das Mensa-Team hatte sich viel Mühe gegeben und zahlreiche Kölsche Spezialitäten aufgetischt. Christiane Biehl, Erasmus-Koordinatorin der Universität zu Köln und Erasmusbotschafterin Deutschlands für das Jahr 2012, eröffnete das Büfett. Gut gestärkt ging es anschließend weiter zur Responsible Party in den Deja Vu Club im Mediapark, auf der den ganzen Abend kostenlos Wasser ausgeschenkt wurde.

Anlässlich der Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine stellten die OrganisatorInnen für Samstagnachmittag ein großes »Benefiz-Fußballturnier« auf die Beine. »Für jedes erzielte Tor spenden ESN Köln und Education First einen Betrag für einen wohltätigen Zweck«, erklärt Ilona Schimmel von ESN. Aber auch für Nicht-Fußballbegeisterte bot das Sommerfest ein abwechslungsreiches Programm aus Lounge, DJs, Cocktails und Wurstbude. Am Abend folgte dann die nächste große ESNters Party im Gallery Club am Neumarkt. Auf der »Glow in the Dark«-Party konnten sich die Feiernden mit bunten Leuchtfarben bemalen.

Das große Highlight hatte sich das Kölner ESN-Team aber für Sonntagmittag aufgehoben: die 600 angereisten TeilnehmerInnen bildeten unter dem Motto »Europa umarmt den Dom« eine gemeinsame Menschenkette um den Dom.

Für Sonia Jimenez Murillo und Alex Schulz von der Münchner ESN-Sektion war es ein rundum gelungener Ausflug ins Rheinland: »Köln ist viel schöner als wir erwartet haben!« Begeistert von der guten Stimmung zeigte sich auch Valerija Schwarz, Vorsitzende von ESN Köln, die nach dem ereignisreichen Erasmus-Wochenende erst mal zur Erholung in »ihr« Erasmus-Land Spanien flog.

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AStA bleibt grün-rot-rot http://www.philtrat.de/articles/1989/ Der neue AStA ist der alte AStA und will an die Arbeit des vergangenen Jahres anknüpfen. Auf seiner Agenda stehen vor allem soziale und ökologische Themen. Tue, 27 Mar 2012 09:53:44 GMT http://www.philtrat.de/articles/1989/ Nambowa Mugalu Die Uni Köln behält ihren grün-rot-roten Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA). Ende Januar hat das Studierendenparlament (SP) den AStA gewählt. Wie im vergangenen Jahr setzt er sich aus den Hochschulgruppen Campus Grün, der Juso-Hochschulgruppe und der Linken/SDS zusammen. »Da die Arbeit im letzten Jahr so erfolgreich war, ist es für uns eine Wunschkoalition«, sagt die neue erste Vorsitzende Luisa Schwab von Campus Grün.

Anders als im vergangenen Jahr verfügt die Koalition jedoch im Studierendenparlament mit 25 Sitzen nicht mehr über eine absolute Mehrheit. Für diese wären wie im letzten Jahr mindestens 26 Sitze erforderlich gewesen. Um geplante Vorhaben dennoch umsetzen zu können, ist Campus Grün eine Kooperation mit der Alternativen Liste (AL) eingegangen. Die AL war noch vor einigen Jahren die stärkste linke Hochschulgruppe, ist aber im vergangenen Jahr nicht angetreten. Sie ist nun im SP mit einem Sitz vertreten.

Innerhalb des AStA hat es mehrere Ämterwechsel gegeben. Der gesamte AStA-Vorstand wurde ausgetauscht. Neben der neuen ersten Vorsitzenden Schwab wird Philipp Schubert von der Linken/SDS das Amt des zweiten Vorsitzenden ausfüllen. Finanzreferent wird Daniel Duarte (parteilos). Campus Grün stellt das Ökologiereferat und das Fachschaftsreferat, die Jusos übernehmen das Politikreferat und das Sozialreferat. Das Letztere vertritt ab sofort den sozialen Aufgabenbereich des ehemaligen Referats für Integration, Internationales und Antidiskriminierung. Dazu gehört unter anderem das TEAM-Programm. Es ist eine Art Patenschaftsprogramm für ausländische Studierende in ihren ersten Wochen an der Uni. Die Linke/SDS stellt das Öffentlichkeitsreferat und das Referat für Wissenschaft und Antidiskriminierung.

Für die nächste Legislaturperiode hat sich der neue AStA einiges vorgenommen. »Wir wollen mehr für die Gleichstellung der Frauen tun und uns weiter gegen jegliche Form der Diskriminierung einsetzen«, sagt Schwab. Der AStA will sich beispielsweise dafür starkmachen, rassistischen, sexistischen oder homophoben Burschenschaften den Status als Hochschulgruppe entziehen zu lassen. Weiterhin sollen Studierende die Bio-Gemüsekiste abonnieren können. Das Ökologiereferat plant außerdem, einen Nutzgarten anzulegen, in dem Studierende ihr eigenes Gemüse anbauen können. »Wir befinden uns noch in der Anfangsplanung und recherchieren gerade nach möglichen Flächen«, sagt Jan Wowrek (Campus Grün). Die ebenfalls vom grün-rot-roten AStA ini­tiierte selbstverwaltete Fahrradwerkstatt wird ausgebaut. Zudem will der AStA unter den Studierenden noch bekannter werden. Er plant eine stärkere Zusammenarbeit mit den lokalen Medienanstalten und eine Flyer-Aktion.

Im Vorfeld der SP-Wahlen im Dezember hatte die Liberale Hochschulgruppe (LHG) für einen kleinen Skandal gesorgt. Sie trat unter dem Namen »Campus-Piraten & Liberale Hochschulgruppe« an. In den Augen von KritikerInnen erweckte das den Eindruck, als befänden sich unter ihren KandidatInnen auch Mitglieder der Piraten-Hochschulgruppe. Die war aber gar nicht zur SP-Wahl angetreten. Die »echten« Piraten verteilten daraufhin Flyer an der Uni, in denen sie der LHG Namensklau vorwarfen.

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Es wird enger in der Engeren http://www.philtrat.de/articles/1988/ In der Engeren Fakultät vertritt nicht mehr allein die Fachschaftsliste die Studierenden. Unklar ist, wie die Zusammenarbeit mit den Fachschaften laufen wird. Tue, 27 Mar 2012 09:50:32 GMT http://www.philtrat.de/articles/1988/ Hanna-Lisa Hauge Sie hatten jahrelang keine Konkurrenz: bei den Wahlen zur studentischen Vertretung in der Engeren Fakultät (EF) der Philosophischen Fakultät gewannen stets KandidatInnen der Fachschaftlsiste »das Original«. Bei den vergangenen Wahlen für das höchste Beschluss fassende Gremium der Fakultät ist nun jedoch überraschend die »Liste Linker Aktiver - Bündnis für eine soziale, zivile und demokratische Hochschule« gegen sie angetreten und hat einen der drei Sitze erhalten. In dem Bündnis ist unter anderem die Hochschulgruppe die Linke/SDS und der Wendepunkt vertreten.

Seit Jahren war es unter den verschiedenen hochschulpolitisch engagierten Gruppen üblich gewesen, der Fachschaftsliste die EF-Sitze zu überlassen und nicht gegen sie zu kandidieren. Dieses Prinzip wurde nun aufgegeben. Nina Weinbrenner betont, dass es diese informelle Abmachung aus einem guten Grund gegeben habe. Die Studentin ist Mitglied im SprecherInnenrat der Philosophischen Fakultät, dem Ausschuss der Fachschaften. »Die Engere Fakultät trifft viele Entscheidungen in Fragen, bei denen sich die Fachschafterinnen und Fachschafter am besten auskennen«, sagt sie. Dort gehe es um Wiederzuweisungen von Professuren oder um Änderungen an Prüfungs- und Studienordnungen. Das seien Themen, mit denen sich vor allem die Fachschaften beschäftigen. »Unsere Kandidatinnen und Kandidaten von der Fachschaftsliste sind gebunden, die Fachschaften in für sie wichtigen Angelegenheiten zu fragen.«

Da das neue Bündnis offen gegen die Liste der FachschafterInnen kandidierte, ist unklar, inwieweit sie sich mit den Fachschaften koordinieren wird. »Selbstverständlich wollen wir mit den Fachschaften zusammenarbeiten«, sagt Peter Förster, der für das Bündnis ab April als studentischer Vertreter in der EF sitzt. »Leider war es im letzten Jahr nicht möglich, mit den damaligen Vertreterinnen und Vertretern der Fachschaftsliste in der EF in entscheidenden politischen Auseinandersetzungen vernünftig zusammenzuarbeiten.« Das Bündnis will sich zum Beispiel für eine Offenlegung von Drittmittelverträgen mit externen GeldgeberInnen und gegen die Zwangsexmatrikulation von Studierenden der alten Studiengänge einsetzen.

Weinbrenner wehrt sich gegen den Vorwurf, die VertreterInnen der Fachschaftsliste seien unpolitisch. »Natürlich sind auch die Fachschaften politische Strukturen«, sagt sie. Die Zusammenarbeit zwischen dem Bündnis und der Fachschaftsliste sieht auch sie kritisch. »Die Art und Weise der bisherigen politischen Arbeit des Wendepunktes hat es für uns unmöglich gemacht, mit ihnen zusammenzuarbeiten«, sagt sie. »So kann man nichts für die Studierenden erreichen.

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Öfter mal abwesend http://www.philtrat.de/articles/1987/ StudierendenvertreterInnen der Philosophischen, Humanwissenschaftlichen und Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultäten verlangen ein Ende unrechtmäßiger Anwesenheitspflichten in Lehrveranstaltungen. Tue, 27 Mar 2012 09:48:11 GMT http://www.philtrat.de/articles/1987/ Johanna Böttges, Laura Reina StudierendenvertreterInnen der Philosophischen, Humanwissenschaftlichen und Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultäten verlangen ein Ende unrechtmäßiger Anwesenheitspflichten in Lehrveranstaltungen. Sie kündigten an, eine Liste mit Veranstaltungen, in denen noch immer Listen geführt werden an den Prorektor für Lehre und Studium Stefan Herzig zu schicken und sein Eingreifen zu fordern. Anwesenheitslisten in Seminaren und Vorlesungen sind nur in Ausnahmefällen erlaubt. Darauf hatte im September 2011 das NRW-Wissenschaftsministerium hingewiesen. Anwesenheitspflichten seien nur dann zulässig, wenn das Lernziel der Veranstaltung nicht auch durch »mildere Mittel« erreicht werden könne, wie Selbststudium oder Arbeitsgruppen. Rektor Axel Freimuth sicherte den Studierenden seine Unterstützung zu

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Einfacher bleiben http://www.philtrat.de/articles/1986/ Die Bundesregierung plant ein Gesetz, welches es unter anderem ausländischen Studierenden einfacher machen soll, nach dem Studium in Deutschland zu arbeiten. Der Entwurf sieht vor, die Einkommensschwelle für eine Aufenthaltserlaubnis abzusenken. Tue, 27 Mar 2012 09:44:57 GMT http://www.philtrat.de/articles/1986/ Hanna-Lisa Hauge Die Bundesregierung plant ein Gesetz, welches es unter anderem ausländischen Studierenden einfacher machen soll, nach dem Studium in Deutschland zu arbeiten. Der Entwurf sieht vor, die Einkommensschwelle für eine Aufenthaltserlaubnis abzusenken. Bislang müssen ausländische HochschulabsolventInnen ein Einstiegsbruttogehalt von mindestens 66000 Euro vorweisen. Nach dem neuen Gesetz müssten sie nur noch 48000 Euro verdienen. Für besonders nachgefragte Bereiche wie Informatik oder Medizin soll die Grenze auf 33000 Euro sinken. Die AbsolventInnen sollen außerdem 18 statt 12 Monate Zeit für die Jobsuche haben. Der Bundesverband ausländischer Studierender kritisiert jedoch, dass die Veränderungen nicht weit genug gehen. So sei es ausländischen Studierenden immer noch nicht erlaubt, auf selbstständiger Basis zu arbeiten, beispielsweise als ÜbungsleiterInnen im Hochschulsport.

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Auberge Espagnole http://www.philtrat.de/articles/1985/ Einen Platz im Erasmus-Programm zu ergattern ist zur Zeit gar nicht so schwer. Aber Eile ist geboten. Tue, 27 Mar 2012 09:41:59 GMT http://www.philtrat.de/articles/1985/ Sabrina Schmidt Ein paar Monate im Ausland studieren - das ist ein Traum, den sich Kölner Studierende zur Zeit noch relativ einfach erfüllen können. Denn das Kontingent an Studienplätzen im Ausland ist derzeit noch nicht völlig erschöpft. »Fakt ist, wir haben durchaus Plätze frei«, so Christiane Biehl vom Akademischen Auslandsamt der Uni Köln. Studierende der Philosophischen Fakultät, aber auch anderer Fakultäten, haben gute Chancen, mit Erasmus ins Ausland zu gehen.Das gilt natürlich nicht für ganz Europa. Vor allem an den Universitäten in den osteuropäischen Ländern gibt es einen Überschuss an Plätzen. Das liegt zum Teil auch an der Sprache, in der gelehrt wird. Zwar wächst auch in Osteuropa das Angebot der Partnerhochschulen an englischsprachigen Kursen und Vorlesungen, aber häufig finden diese noch in der Landessprache statt.

Das Erasmus-Programm des Deutschen Akademischen Auslandsdienstes (DAAD) bietet seit knapp 25 Jahren europäischen Studierenden die Möglichkeit, ein oder zwei Semester an einer Partneruniversität der eigenen Hochschule im europäischen Ausland zu verbringen. Organisation, Erlass der Studiengebühren und finanzielle Förderung sind nur drei der Vorteile, die das Programm mit sich bringt. Die Uni Köln hat 250 Partnerhochschulen in Europa. Mehrere hundert Kölner Studierende nutzen jährlich das Angebot des Erasmus-Programms.

Nachdem zum Wintersemester 2007/08 die Diplom- und Magisterstudiengänge auf das Bachelor-/Master-Modell umgestellt wurden, ging die Anzahl der BewerberInnen vorerst zurück. Dies könne mit der Verunsicherung der Studierenden zusammenhängen, ob ein Auslandssemester noch mit dem modularisierten Studienplan vereinbar sei, so die Teamleiterin des Erasmus-Programms Christiane Biehl. Die Besorgnis scheint sich jedoch zu legen. Die BewerberInnenzahlen für das aktuelle akademische Jahr sind schon deutlich höher als zuvor. Voraussichtlich werden im Jahr 2011/12 etwa 580 Studierende mit Erasmus ins Ausland gehen. »Ich gehe davon aus, dass die Zahlen weiter steigen«, sagt Biehl.

Im Wintersemester 2010/11 verbrachten die meisten Studierenden der Kölner Uni ihren Auslandsaufenthalt in Spanien. Mehr als 100 Studierende nahmen das Angebot der spanischen Partnerhochschulen wahr. Dicht dahinter folgte Frankreich und auf Platz drei die Türkei. Für Studierende, die einfach Lust und Interesse daran haben, eine neue Sprache kennenzulernen, bietet das Erasmus-Programm studienbegleitende sowie vorbereitende Sprachkurse an.

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Von wegen Lotterleben http://www.philtrat.de/articles/1984/ Gang durch die Uni XXV: Der Psycho-Soziale Dienst des Kölner Studentenwerks Tue, 27 Mar 2012 09:38:24 GMT http://www.philtrat.de/articles/1984/ Julia Haas, Sabrina Schmidt »Ich fühle mich total ausgebrannt.« Immer mehr Studierende wenden sich mit dieser oder ähnlichen Klagen an die Psycho-Soziale Beratung des Kölner Studentenwerks. Nicht immer droht jedoch die undifferenzierte Diagnose Burnout. »Hinter dem Modebegriff Burnout, früher auch Managerkrankheit genannt, verstecken sich verschiedene Probleme«, sagt die Leiterin der Psycho-Sozialen Beratung Gaby Jungnickel. Dazu zählen Motivationsprobleme, Depression und Überforderung. Solche Probleme nimmt die Beratungsstelle ernst. Das so genannte Burnout-Syndrom sei in allen Berufsgruppen vorhanden, sagt Jungnickel. »Warum soll es an den Studierenden vorbeigehen?«

Oft sind depressive Verstimmung und Traurigkeit Gründe für die Studierenden, das Angebot der psychologischen Beratung in der Luxemburgerstraße in der Nähe des Uni-Centers in Anspruch zu nehmen. Jungnickel erläutert, dass es sich hierbei häufig nicht um tatsächliche Depressionen, sondern um vorübergehende trübselige Phasen handelt. Sie seien oft das Resultat von Schwierigkeiten im Studium und persönlichen Problemen, zum Beispiel im Elternhaus oder in der Partnerschaft. Besonders in diesem Bereich des Psycho-Sozialen Dienstes ist die Nachfrage in den letzten Jahren gestiegen. Grund dafür sind laut Jungnickel verschiedene Faktoren. Zum einen ist die Einrichtung unter den Studierenden bekannter geworden. Zum anderen ist die Hemmschwelle bei der Suche nach psychologischer Unterstützung gesunken. »Was noch vor 15 Jahren schambesetzt war, ist heute weniger ein Problem," sagt Jungnickel. Vor allem Studierende der Philosophischen und Humanwissenschaftlichen Fakultät nehmen die psychologische Beratung in Anspruch. Dort studieren nicht nur mehr Personen, die Studierenden seien auch offener gegenüber psychologischen Themen, meint Jungnickel. Allerdings können die Studierenden nicht mehr so intensiv betreut werden wie noch in den Neunzigerjahren. Durch den gestiegenen Andrang kann die Terminvergabe 10 bis 14 Tage dauern. »Wir sind alle ausgelastet«, sagt die Leiterin der Beratung.

Bei Problemen im sozialen Bereich wie bei Versicherungsfragen und finanziellen Engpässen helfen die MitarbeiterInnen der sozialen Beratung. »Studienfinanzierung war schon immer einer unserer Kernbereiche«, erklärt Jungnickel. Ein Beispiel für die provisorische Lösung finanzieller Probleme ist das Kurzdarlehen, wenn es darum geht eine »akute Notlage« zu überbrücken. Wenn Studierende beispielsweise den Nebenjob verlieren, aber kurz vor einem Umzug stehen und die Kaution hinterlegen müssen, kann das Studentenwerk kurzfristig mit 250 Euro aushelfen. Die soziale Beratung legt außerdem einen Fokus auf die Betreuung von Schwangeren und Studierenden mit Kind.

Ausgehend von der psychologischen Beratung, die es seit den Siebzigerjahren gibt, hat sich das Angebot später um die soziale Beratung und das Kompetenztraining beim Schreiben und Lernen erweitert. Die Schreibberatung bietet verschiedene Workshops an, wie den Crashkurs für Examenskandidaten. Der Kurs gibt Hilfestellungen beim Verfassen der Abschlussarbeit. Eine wichtige Aufgabe sei außerdem die Unterstützung bei prüfungsvorbereitenden Fragen und Problemen, so Jungnickel. Weitere Angebote erfährt man über den Newsletter der Psycho-Sozialen Beratung.

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Lecturer dürfen erstmal bleiben http://www.philtrat.de/articles/1983/ Im Sommer wurden Lecturerverträge nicht verlängert, die ausfallenden Seminare sorgten für Aufregung. Nun entscheiden die Fachschaften über Einzelfälle. Da haben die schlecht vernetzten Lecturer noch einmal Glück gehabt. Tue, 27 Mar 2012 09:29:07 GMT http://www.philtrat.de/articles/1983/ C. Wienen Im vergangenen September ging ein Schock durch die Institute der Philosophischen Fakultät: Pflichtseminare für das Philosophiestudium, Kurse zum IT-Zertifikat, Seminare querbeet durch die Institute drohten zwei Wochen vor Semesterbeginn wegzufallen. Der Grund: Alle auslaufenden Lecturerstellen wurden nicht verlängert.

Die Lecturer waren mit den Studiengebühren eingeführt und aus ihnen finanziert worden. Sie hatten aber nur einen schlecht bezahlten, befristeten Lehrauftrag. KritikerInnen sagen, die Stellenform sei unsozial und eine Sackgasse für eine universitäre Karriere. Die Fachschaften hatten sich von Anfang an dagegen gewehrt. Sie argumentierten, dass sich die Lehre langfristig verschlechtere, da die Lecturer nicht forschen. Die Fachschaften formulierten also 2007 ein Positionspapier, in dem sie die Stellen grundsätzlich ablehnten. Da die Studierenden jedoch in der Kommission zur Vergabe der Studiengebühren in der Minderheit waren, verhallte ihr Protest.

Nach der Abschaffung der Studiengebühren änderte sich dies. Studierende haben in der neu eingerichteten Kommission zur Qualitätsverbesserung in Lehre und Studium (kurz: QVM) die Mehrheit und bestimmen, wie die Ausgleichszahlungen des Landes NRW verteilt werden. Damit konnten sie über die Zukunft der Lecturer entscheiden. Direkt in der konstituierenden Sitzung im vergangenen Juli kündigte Peter Hacke, Studierendenvertreter in der EF und QVM, an, dass sie sich an den Fachschaftsbeschluss von 2007 halten müssen und die Verträge nicht verlängern würden.

Im August wurden dann sämtliche Verlängerungen ohne weitere Prüfung abgelehnt. Dass dadurch Seminare ausfallen würden, nahm man zunächst in Kauf. Die Lecturer erfuhren dies erst im September. Sie waren befristet angestellt, wer nicht lange bleibt, der richtet sich auch nicht ein. Sie haben keine VertreterInnen und keinen gemeinsamen Emailverteiler. In der QVM werden die Lecturer zwar durch den Vertreter des Mittelbaus Andreas Klingenberg vertreten, der gab jedoch zu, keine Namen gehabt zu haben, an die er die Infos hätte leiten können.

Mitte September fielen die Lecturer jedenfalls aus allen Wolken und aus ihren Lohnverhältnissen. Die fehlende Vernetzung wurde ihnen fast zum Verhängnis. Und nun geschah, was längst überfällig war: die Lecturer begannen zu kommunizieren, sie erstellten im Oktober 2011 ein eigenes Positionspapier und wiesen die ihnen unterstellte Ausbeutung weit von sich. »Eine Verstetigung dieser notwendigen Beschäftigungsverhältnisse ist überaus wünschenswert, bedarf aber einer frühzeitigen und an den Realitäten orientierten Konzeption«, schrieben zehn Lecturer aus unterschiedlichen Instituten.

Als Mitte September die DozentInnen die Studierenden über die ausfallenden Kurse informierten, herrschte große Verwirrung. Das rief die Fachschaften auf den Plan. In einer eilig einberufenen Fachschaftskonferenz im Oktober 2011 wurde das Positionspapier von 2007 überdacht: Nun entscheiden die jeweiligen Fachschaften über die Verlängerung der Verträge. An diese Einzelentscheidungen sind dann ihre studentischen VertreterInnen in der QVM gebunden. Die meisten Kursangebote finden daher weiterhin statt. »Doch dies kann nicht die langfristige Lösung sein«, sagt Peter Hacke, studentisches Mitglied der EF. Die Lehrenden müssten auch forschen, die Lecturer müssten in wissenschaftliche MitarbeiterInnen umgestuft werden, findet er. Die QVM-Kommission wird nun ein Konzept erarbeiten und damit die Institute unterstützen, einen sanften Ausstieg aus den Lecturer-Stellen zu schaffen.

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Ouvertüre http://www.philtrat.de/articles/1982/ Die Liberalen sonnen sich bundesweit nicht gerade in Beliebtheit. Bei der anstehenden NRW-Landtagswahl wird die FDP die 5-Prozent- Hürde voraussichtlich nicht schaffen. Tue, 27 Mar 2012 09:25:03 GMT http://www.philtrat.de/articles/1982/ Die Liberalen sonnen sich bundesweit nicht gerade in Beliebtheit. Bei der anstehenden NRW-Landtagswahl wird die FDP die 5-Prozent- Hürde voraussichtlich nicht schaffen. Um Wahlen zu gewinnen, müssen sie daher schon sehr tief in die Trickkiste greifen. Die Liberale Hochschulgruppe (LHG) der Uni Köln hatte sich da einen besonderen Coup ausgedacht: Sie nannte sich schnell in »Campuspiraten & Liberale Hochschulgruppe« um. Schließlich konnten die Piraten den Liberalen in Berlin viele Stimmen klauen, da wollte man sich wohl die WählerInnen zurückholen. Auch, wenn man diese dafür etwas betuppen musste. Geschenkt! Da geht sicher noch mehr.

Warum nächstes mal nicht als grüne, sozialdemokratische oder christliche Campuspiraten antreten? Das Wort »liberal« lässt man besser gleich ganz weg, in Zeiten von Occupy kommen liberale Wirtschaftsansätze nicht immer so gut an. Es bleibt also spannend, was sich die liberalen Füchse als nächstes ausdenken, damit niemand merkt, wen er oder sie wählt. Auf die Wahlplakate muss man ja auch nicht unbedingt sich selbst drucken, man könnte doch Gandhi oder Veronica Ferres nehmen! Irgendwen mit Starappeal. Oder Katzen! Katzen verkaufen sich immer. Deutlich wird, dass die LHG nicht unter der blassen Politik ihrer BundesministerInnen leidet, blamieren kann man sich in Köln auch herrlich alleine. Geholfen hat das Namensplagiat jedenfalls nicht, die Liberalen konnten nur einen Sitz im Studierenden Parlament ergattern und sich somit nicht verbessern. Aber vielleicht wird auch der Status quo gefeiert, man muss sicher bescheiden sein, als Liberale oder Liberaler heutzutage. Im Werbevideo der PseudopiratInnen wird im Hintergrund gesungen: Be the one you want to be! Anscheinend wollen die LiberalInnen im Moment lieber wer anders sein.

Ist nicht verwundert,

die Redaktion.

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Nach zwei Jahren ausgedient? http://www.philtrat.de/articles/1967/ SprachlektorInnen werden an der Philosophischen Fakultät im Normalfall für zwei Jahre angestellt. Das hat Nachteile für LektorInnen, Institute und Studierende. Thu, 20 Oct 2011 20:09:25 GMT http://www.philtrat.de/articles/1967/ Sebastian Grote Köln oder Göttingen? Karnevalshochburg mit Massenuni oder Provinz mit Exellenzuni? Vor dieser Wahl stand die Kölner Sprachdozentin Siri Strømsnes. Strømsnes unterrichtet seit 2009 Norwegisch am Institut für Skandinavistik und Fennistik und ist eigentlich mit ihrer Stelle zufrieden. Wenn da nicht ihr befristeter Vertrag wäre.

Von Afrikaans bis Ungarisch: die Philosophische Fakultät zeichnet sich durch ein besonders vielfältiges Sprachangebot aus. Dutzende Sprachen können im Rahmen des geisteswissenschaftlichen Studiums erlernt werden. Für die Sprachausbildung sind in der Regel Lehrkräfte der einzelnen Institute verantwortlich. Neben den klassischen Sprachkursen bieten diese so genannten LektorInnen oft auch ergänzende Seminare an, etwa zur Landeskunde. Außerdem sind sie AnsprechpartnerInnen für ausgehende Erasmus-Studierende. SprachlektorInnen bilden damit einen wichtigen Grundpfeiler in den zahlreichen Philologien. Doch obwohl der Sprachunterricht ständig gewährleistet sein muss, werden SprachlektorInnen in Köln lediglich für zwei Jahre befristet angestellt - ohne Verlängerungsmöglichkeit.

Für Siri Strømsnes kam das Angebot einer unbefristeten Stelle an der Georg-August-Universität Göttingen daher nicht ungelegen: »Eigentlich habe ich mich gerade gut an der Uni Köln eingelebt und die Arbeit macht mir hier Spaß«, sagt sie. »Aber eine unbefristete Stelle ist für mich ein starkes Argument für Göttingen.« Von den LektorInnen wird also ein hohes Maß an Flexibilität erwartet. Aber auch für die meisten Institute ist diese Regelung nicht gerade vorteilhaft. Oft stellt sich die ständige Suche nach neuen geeigneten LektorInnen als schwierig heraus, zumal der Anspruch besteht, nach Möglichkeit nur MuttersprachlerInnen für die Kurse einzusetzen.

Dekanin Katharina Niemeyer sieht jedoch gerade in diesem Anspruch einen Grund für die Befristung: »Es wird angenommen, dass jemand, der sich schon viele Jahre nicht mehr im Bereich seiner Muttersprache bewegt, kein so authentisches Bild der Gegenwartssprache vermitteln kann wie jemand, der unmittelbar aus seinem Sprachbereich kommt«, sagt Dekanin Katharina Niemeyer. Die Lektorate seien darüber hinaus von ihrer Genese her immer befristete Stellen gewesen, die idealerweise Wissenschaft und Lehre verbinden sollen. Man dürfe LektorInnen nicht einfach mit SprachlehrerInnen gleichsetzen. Lektorate seien mit einem gewissen Anteil auch Qualifikationsstellen, etwa für promovierende MuttersprachlerInnen, sagt Dekanin Niemeyer.

Letztlich scheint es sich aber um eine politische Entscheidung der Hochschulverwaltung zu handeln, denn viele deutsche Hochschulen bieten ihren SprachlektorInnen regulär unbefristete Verträge an. Göttingen ist hierfür nur ein Beispiel.

Da eine Verlängerung der Verträge in Köln nicht vorgesehen ist, bleibt den Instituten der Philosophischen Fakultät nur die Möglichkeit, in einzelnen Fällen eine Entfristung zu beantragen. Die Engere Fakultät, das höchste beschlussfassende Gremium der Fakultät, hat hierzu einen Kriterienkatalog aufgestellt. Dieser besagt, dass unter anderem das Verhältnis von unbefristeten und befristeten Stellen ausgewogen bleiben soll. Die Entfristung ist allerdings ein kompliziertes Verfahren, in dem neben verschiedenen Gremien der Fakultät auch die Personalabteilung der Universität eingebunden ist.

Die Norwegisch-Lektorin Siri Strømsnes bleibt vorerst in Köln - die Stelle in Göttigen wird sie doch nicht antreten. Das Institut für Skandinavistik/Fennistik konnte ausnahmsweise eine Verlängerung ihres Lehrauftrags um ein Jahr erreichen. Wie es nach dem Jahr dann für sie weitergehen wird, bleibt jedoch ungewiss: »Ich kann jetzt schon wieder anfangen Bewerbungen zu schreiben«, sagt Strømnes. »Ein Jahr vergeht wie so oft schneller als man denkt.«

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Keine rosa Seifenblase http://www.philtrat.de/articles/1965/ Gang durch die Uni XXIV: Das Autonome Lesben- und Schwulenreferat (LUSK) Thu, 20 Oct 2011 20:08:02 GMT http://www.philtrat.de/articles/1965/ Johanna Böttges »Happy birthday to you, happy birthday to you ...« Ein Chor aus etwa 15 Stimmen singt, dann wird eine große Geburtstagstüte mit kleinen Geschenken überreicht. Die BesucherInnen und ReferentInnen des Autonomen Lesben- und Schwulenreferats der Uni Köln (LUSK) haben es sich auf den Sofas des frisch renovierten LUSK-Büros gemütlich gemacht. Auf dem Tisch in der Mitte stehen Törtchen, Bier und Sekt. Auch wenn das 30-jährige Jubiläum des LUSK bald ansteht - an diesem Mittwochabend im September gelten die Glückwünsche René Eppmann, der 23 wird. Der BWL-Student engagiert sich seit knapp einem Jahr im LUSK. Gemeinsam mit den anderen ReferentInnen will er Zugehörigen sexueller Minderheiten wie Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgendern und Intersexuellen einen Treffpunkt bieten. »Es ist sehr wichtig für die Neuen, dass sie eine Anlaufstelle haben, wo man direkt Kontakte knüpfen kann«, sagt er.

30 Jahre ist es her, dass sich Homosexuelle erstmals an der Kölner Uni organisierten. Im Oktober 1981 versammelten sich auf einen Aufruf hin schwule und lesbische Studierende im Philosophikum der Uni Köln. Später ging aus ihrer Versammlung das Autonome Lesben- und Schwulenreferat hervor. Es wird heute vom Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) finanziert, darf als autonomes Referat aber über die Verwendung seiner Gelder selbst bestimmen. Damals standen Emanzipation und Vernetzung von Homosexuellen an deutschen Hochschulen noch am Anfang. Erst 1980 war an der Freien Universität Berlin das erste Schwulenreferat Deutschlands gegründet worden. Die Kölner Gruppe war somit eine der ersten in Deutschland. Mittlerweile gibt es laut den KölnerInnen etwa 50 lesbischwule Hochschulgruppen in Deutschland. Viele von ihnen treten nicht nur für die Belange von Lesben und Schwulen ein, sondern sind auch offen für Menschen, die auf andere Weise von den verbreiteten Normvorstellungen von sexueller Orientierung und Identität abweichen.

Auch wenn in den 30 Jahren die Akzeptanz gestiegen ist, sehen die LUSK-ReferentInnen Handlungsbedarf gegen die alltägliche Diskriminierung. Mit offener Benachteiligung Studierender aufgrund der sexuellen Identität durch Lehrende hätten sie in Köln wenig zu tun, so die ReferentInnen. Jedoch sei man an der Uni wie anderswo mit mehr oder weniger unterschwelliger Homophobie konfrontiert. »Es gibt diese saloppen Äußerungen wie 'Du bist doch schwul' oder 'Kampflesbe'«, sagt Referentin Verena Läcke. Zwar benutzten viele solche Ausdrücke nicht in dem Bewusstsein, Homosexuelle zu diskriminieren. »Aber das sind homophobe Ausdrücke, selbst wenn der Student, der sie benutzt, aufgeschlossen ist. Wenn man den Lebensstil lebt, ist das schon unangenehm.« Auch hätten viele stereotype Vorstellungen vom Homosexuellsein. »Man kann Klischees erfüllen oder auch nicht«, räumt Läcke ein. »Die meisten Leute kennen aber nur die Klischees: Frauen mit Stoppelhaaren, Männer mit einem Hündchen auf dem Arm. Das sind Dinge, die wir widerlegen möchten.« Mit mehreren Gastvorträgen pro Semester und Aktivitäten wie den Aktionstagen gegen Sexismus und Homophobie im November wollen die ReferentInnen Präsenz zeigen und aufklären. Denn Vorurteile entstehen durch Unwissenheit, davon sind sie überzeugt.

Um diese zu beseitigen, will das LUSK das Thema Homosexualität auch stärker in Forschung und Lehre verankern. Besonders bei der LehrerInnenausbildung fehle es an der nötigen Sensibilisierung. »Wie gehe ich zum Beispiel damit um, wenn ein Schüler oder eine Schülerin sich wegen ihrer Homosexualität in die Ecke gedrängt fühlt?«, so Christian vom Referat. »Das wird einfach nicht gelehrt.«

Das Spät-Café des LUSK geht langsam in die anstehende Partynacht über. Gemeinsames Feiern und Quatschen ist vielen BesucherInnen des LUSK wichtig. Gerade zu Beginn des Studiums suchten viele hier Anschluss, sagt Referent Felix Unger. »Nicht weil sie sich in einer rosa Seifenblase abkapseln wollen, sondern weil sie einfach Kontakte knüpfen wollen.« Geselligkeit und gesellschaftliches Engagement gehen hier Hand in Hand. Dabei sind Angehörige sexueller Mehrheiten keineswegs ausgeschlossen, betont René Eppmann. »Wir freuen uns über jeden - auch Heterosexuelle.«

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Lehramtsreform http://www.philtrat.de/articles/1960/ Zum Wintersemester 2011/12 wurden nun auch die Lehramtsstudiengänge auf Bachelor- und Master umgestellt. Das erste Staatsexamen fällt weg, das zweite wird wohl nach wie vor am Ende des Vorbereitungsdienstes (Referendariat) erhalten bleiben. Thu, 20 Oct 2011 19:51:27 GMT http://www.philtrat.de/articles/1960/ Zum Wintersemester 2011/12 wurden nun auch die Lehramtsstudiengänge auf Bachelor- und Master umgestellt. Das erste Staatsexamen fällt weg, das zweite wird wohl nach wie vor am Ende des Vorbereitungsdienstes (Referendariat) erhalten bleiben. Neu ist das möglichst vor Studienbeginn, spätestens aber im ersten Studienjahr, abzuleistende Eignungspraktikum an einer Schule, welches zu einer fundierten Studien- und Berufswahl beitragen soll. Der Studiengang (Bachelor of Arts mit Studienprofil Lehramt) umfasst sechs Semester und ist nicht nur auf das Berufsfeld Schule ausgerichtet. Erst durch den vier-semestrigen Master of Education, inklusive einem fünf-monatigen Praxissemester, ist das Lehramtsstudium abgeschlossen. Mehr Informationen gibt es auf der Homepage der zentralen Studienberatung Köln.

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Millionen für die Uni http://www.philtrat.de/articles/1959/ Die abgeschafften Studiengebühren gleicht das Land aus. Der Verlust für die Fakultät ist gering. Thu, 20 Oct 2011 19:48:57 GMT http://www.philtrat.de/articles/1959/ Johanna Böttges Für die Unterstützer-Innen von Bildungsstreik und Gebührenboykott war es ein Anlass zum Jubeln, für die Hochschulverwaltung unter Rektor Axel Freimuth schien es zunächst ein Desaster: Im Februar beschloss das nordrhein-westfälische Landesparlament mit einer rot-rot-grünen Mehrheit, die Studiengebühren zum Wintersemester 2011/2012 abzuschaffen. Fünf Jahre zuvor hatte die Vorgängerregierung aus CDU und FDP durchgesetzt, dass Hochschulen in NRW bis zu 500 Euro pro Semester von ihren Studierenden verlangen dürfen.

Im Oktober ist die Gesetzesänder-ung in Kraft getreten. Jedoch fallen die zusätzlichen Gelder nicht einfach weg. Die Landesregierung hat vorgesorgt und leistet ab sofort regelmäßig Ausgleichszahlungen an die Hochschulen, die den Verlust kompensieren sollen. Das Extrageld wird zusätzlich zur Grundfinanzierung der Hochschulen ausgezahlt und soll die Qualität von Studium und Lehre verbessern.

Insgesamt erhalten alle Hochschulen in NRW zusammen zusätzlich 249 Millionen Euro im Jahr. Das entspricht den Einkünften aus Studiengebühren im Jahr 2009. Dieser Gesamtbetrag wird auf die Hochschulen entsprechend der Anzahl der Studierenden verteilt, die sich innerhalb der 1,5-fachen Regelstudienzeit befinden - Langzeitstudierende bringen somit kein Geld.

Die so genannten Qualitätsverbesserungsmittel fließen auch an die wenigen Hochschulen, die keine oder geringe Studiengebühren erhoben haben. Dadurch ist der Betrag, den etwa die Universität Köln erhält, geringer als die vorherige Summe aus Studiengebühren. Ein Teil des Geldes, das wegfällt, war jedoch zuvor in den Ausfallfonds geflossen, mit dem geplatzte Kredite von Studierenden bei der NRW-Bank aufgefangen werden sollten. Dieser wird nun nicht mehr benötigt. Die Fakultäten und Institute seien daher nicht so stark betroffen, wie zunächst angenommen, so die Studierendenvertreterin Nina Weinbrenner.

Die Kölner Uni erhält rund elf Millionen Euro Ausgleichszahlungen pro Semester. Davon fließen an der Philosophischen Fakultät, wie zuvor bei den Studiengebühren, etwa 70 Prozent direkt an die einzelnen Institute. Über die Verwendung der restlichen 30 Prozent berät eine Kommission aus fünf Studierenden, zwei ProfessorInnen und je einer Vertretung der wissenschaftlichen und der nichtwissenschaftlichen MitarbeiterInnen an der Fakultät. Studierende haben jetzt allerdings eine Stimme mehr, da das neue Gesetz eine mehrheitlich von Studierenden besetzte Kommission vorschreibt. Gewählt werden die Mitglieder der Kommission von der Engeren Fakultät (EF). Diese ist das höchste Beschluss fassende Gremium der Fakultät. In der EF haben ProfessorInnen die Mehrheit. Laut Gesetz soll die von Studierenden dominierte Kommission über die Verwendung der neuen Mittel entscheiden.

Nina Weinbrenner, die in der Engeren Fakultät und in der Qualitätsverbesserungskommission sitzt, begrüßt das. So werde sichergestellt, dass das Geld sinnvoll eingesetzt werde. Die Studiengebühren waren unter anderem kritisiert worden, weil sie nicht nur sozial ungerecht seien, sondern zudem teilweise nicht zu ihrem eigentlichen Zweck verwendet worden seien, nämlich Lehre und Studienbedingungen zu verbessern.

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Ouvertüre http://www.philtrat.de/articles/1958/ Nicht selten konnte man in den letzten Semesterferien junge AbiturientInnen zusammen mit ihren Eltern auf dem Albertus-Magnus-Platz sehen. Thu, 20 Oct 2011 19:48:31 GMT http://www.philtrat.de/articles/1958/ Nicht selten konnte man in den letzten Semesterferien junge AbiturientInnen zusammen mit ihren Eltern auf dem Albertus-Magnus-Platz sehen. Man mag sich fragen, ob die Jugend tatsächlich so unselbstständig geworden ist, dass Mama oder Papa mit zum Einschreiben kommen müssen. Doch zum Leid der Unmündigen sind rechtliche Hürden der wahre Grund für diese skurrilen Szenen. Minderjährige sind eben laut Gesetzgeber nicht in der Lage sich alleine für ein Studium zu entscheiden. Für eine Unterschrift werden die gesetzlichen VertreterInnen herangezogen. Und dadurch fest in die Lebensplanung ihrer Kinder eingebunden. Aber das ist auch gar nicht so schlimm. Dafür sind Eltern doch schließlich da. Demnach war auch der Führerschein mit 17 nie ein richtiger Weg in die Freiheit, sondern nur eine Legitimation, um die Eltern sonntags durch die Gegend zu fahren. So konnte der Nachwuchs Autofahren lernen und dabei wertvolle Zeit mit der Familie verbringen. Jetzt wird auch das Studium zum Familienerlebnis. Stolze Eltern können ihren Kleinen an der Universität nun stets bei wichtigen Entscheidungen Beistand leisten. Ratschläge wie: »Lass uns dich mal lieber für Medizin einschrieben, damit kannst du später auch was werden!« oder »Bist du dir sicher, dass du kein anderes Einführungsseminar machen möchtest?« werden schon dafür sorgen, dass die Jüngsten unter uns ihr Bachelorstudium planmäßig nach drei Jahren abschließen. Zur Belohnung dürfen sie sich dann ganz alleine für einen Master einschreiben. Sofern sie dann nicht in den USA studieren wollen, wo man erst mit 21 volljährig ist.

Lässt sich beim Flirten jetzt immer den Ausweis zeigen,

die Redaktion.

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»Es können 50 000 werden« http://www.philtrat.de/articles/1956/ Die Uni Köln muss in den nächsten Jahren tausende zusätzliche Studierende aufnehmen. Viele befürchten Engpässe, die Uni gibt Entwarnung. Mon, 17 Oct 2011 19:25:38 GMT http://www.philtrat.de/articles/1956/ Thomas Petrikowski Turbo-Abi, Aussetzung der Wehr­pflicht, Hochschulpakt II - die deut­schen Hochschulen müssen sich in den kommenden Jahren auf immer mehr Studierende einstellen. Mo­mentan hat die Universität Köln rund 42 000 Studierende. »Es besteht die Möglichkeit, dass es in vier Jahren 50 000 sind«, sagt Ruth Zimmer­mann, Abteilungsleiterin des Studie­rendensekretariats. Vor allem in den nächsten beiden Jahren könnte es zu erheblichen Engpässen an den Hoch­schulen in NRW kommen.

In diesem Jahr machten die er­sten G8-Jahrgänge in Bayern und Niedersachsen Abitur. In NRW wird die Doppelbelastung 2013 kommen. Seit Juli ist die Wehrpflicht ausgesetzt. Um die dadurch entfallenden Zivil­dienststellen zu ersetzen, sollen junge Erwachsene für Freiwilligendienste gewonnen werden. Die Resonanz ist allerdings verhalten. Das Studium direkt nach dem Abitur zu beginnen, scheint verlockender zu sein. Die Uni Köln sieht sich für den Studierenden­ansturm gewappnet.

400 neue Stellen wurden in der Beratung, Wissenschaft und Verwal­tung geschaffen. Zudem soll 2013 der Bau des Studierenden Service Centers (SSC) abgeschlossen sein. Dort werden unter anderem die zen­trale Studienberatung, das Studieren­densekretariat und das akademische Auslandsamt sitzen. »Wir sind gut vorbereitet und sehen das Mehr an Studierenden als Chance«, sagt Uni- Sprecher Patrick Honecker.

Auch Ruth Zimmermann macht sich noch keine allzu großen Sorgen. Obwohl es bereits in diesem Seme­ster deutlich mehr Bewerbungen gab. 105 000 gingen im Studieren­densekretariat ein - das sind 30 000 mehr als im vergangenen Jahr. Bei der Einschreibung im August ende­te die Schlange der Wartenden erst im WiSo-Schlauch. Die Ängste vor enorm angestiegenen NCs oder hau­fenweise Absagen waren jedoch nicht gerechtfertigt. »Da hat es eine klare Entschärfung gegeben«, sagt Ruth Zimmermann. »In vielen Fächern konnten wir sogar alle Bewerber zu­lassen.«

Dennoch machen schon neue Trends die Runde. Waren es früher eher Fächer wie Medizin, in die sich Studierende einklagten, so wird in dieser Hinsicht das Fächerspektrum größer. »Die Klagen in Randfächern werden immer bunter und häufen sich, besonders beim Ortswechsel im Lehramtsbereich«, sagt Zimmer­mann. Zudem treten immer mehr Studierende ein zulassungsfreies Stu­dium an, etwa 1 000 sind es dieses Wintersemester. Beliebtestes Fach: Archäologie.

Entwarnung gibt es auch vom Kölner Studentenwerk. »Wir befürch­ten in den kommenden Jahren kei­ne Wohnungsnot«, sagt Rolf Wahl, Abteilungsleiter Wohnen. Die Woh­nungsanfragen seien seit Jahren auf einem konstanten Niveau. Selbst in diesem Jahr stieg die Anfrage nicht. Etwa 8 500 Studierende haben sich in diesem Jahr auf einen der 3 200 freien Plätze beworben. Über die kostenlose Privatzimmer-Vermittlung werden zusätzlich Wohnungen ver­mittelt. Über 86 Wohnheime verfügt das Kölner Studentenwerk. Zwei wei­tere Bauten sind in Planung. In Opla­den soll das Haus mit etwa 65 Plätzen bis 2014 gebaut sein. Des Weiteren wird mit der Stadt Köln über den Bau eines weiteren Wohnheims am Eifel­wall verhandelt, das frühestens 2015 gebaut werden soll.

Kleine Randnotiz: Seit diesem Se­mester tummeln sich wegen der er­sten doppelten Abiturjahrgänge eini­ge Minderjährige an der Kölner Uni. Um nicht bei jeder Prüfungsanmel­dung oder geforderten Unterschrift die Eltern fragen zu müssen, gibt es auf der Internetseite des Studieren­densekretariats eine von den Eltern zu unterzeichnende Generaleinwilli­gung, die den jungen Studierenden die Organisation erleichtern soll.

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