The D is silent

Von Christoph Wegener

Wir schreiben das Jahr 1859, zwei Jahre vor dem Beginn des amerikanischen Bürgerkriegs. Von seiner Frau getrennt, durch Peitschenschlägen gezeichnet und ohne Hoffnung auf Freiheit scheint der Sklave Django in einer ausweglosen Situation gefangen zu sein. Doch das Blatt wendet sich, als er vom deutschen Kopfgeldjäger Dr. King Schultz befreit wird. Django soll dem Staatsdiener helfen, die kriminellen Brittle Brüder zu finden und wenn nötig zur Strecke zu bringen. Im Gegenzug verspricht Schulz, dem Sklaven die Freiheit zu schenken und mit ihm seine Ehefrau Broomhilda aus den Händen des Plantagenbesitzers Calvin Candie zu befreien.

Mit Django Unchained dreht Kultregisseur Quentin Tarantino eine Hommage an den Italo Western der 60er Jahre und bleibt dabei seinem Stil treu. Wer die anderen Werke des Amerikaners kennt, der wird von »Django Unchained« also nicht überrascht sein. Wie schon bei seinen Filmen Inglorious Basterds und Kill Bill wechseln sich auch hier intelligente Dialoge und coole Sprüche mit wahren Explosionen aus Blut und Gewalt ab. So hebt sich der Western angenehm vom üblichen Hollywood Einheitsbrei ab, ist aber gleichzeitig auch nicht für zart besaitete. Neben einer vielfältigen Auswahl an Musik, die von 2Pac bis zu Johnny Cash reicht, hat sich Tarantino eine ganze Armada von berühmten SchauspielerInnen an Bord geholt, um seinen Western zu erzählen. Egal ob Jamie Fox als Django, der immer einen lässigen Spruch auf den Lippen hat, Christopher Walz in der Rolle des deutschen Kopfgeldjägers oder Leonardo Di Caprio als rassistischer Plantagenbesitzer: Django Unchained ist auf allen Positionen hervorragend besetzt. Für Tarantino- und Westernfans ist der Film Pflicht, aber auch allen anderen kann man Django Unchained nur empfehlen.