Ouvertüre

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Die Liberalen sonnen sich bundesweit nicht gerade in Beliebtheit. Bei der anstehenden NRW-Landtagswahl wird die FDP die 5-Prozent- Hürde voraussichtlich nicht schaffen. Um Wahlen zu gewinnen, müssen sie daher schon sehr tief in die Trickkiste greifen. Die Liberale Hochschulgruppe (LHG) der Uni Köln hatte sich da einen besonderen Coup ausgedacht: Sie nannte sich schnell in »Campuspiraten & Liberale Hochschulgruppe« um. Schließlich konnten die Piraten den Liberalen in Berlin viele Stimmen klauen, da wollte man sich wohl die WählerInnen zurückholen. Auch, wenn man diese dafür etwas betuppen musste. Geschenkt! Da geht sicher noch mehr.

Warum nächstes mal nicht als grüne, sozialdemokratische oder christliche Campuspiraten antreten? Das Wort »liberal« lässt man besser gleich ganz weg, in Zeiten von Occupy kommen liberale Wirtschaftsansätze nicht immer so gut an. Es bleibt also spannend, was sich die liberalen Füchse als nächstes ausdenken, damit niemand merkt, wen er oder sie wählt. Auf die Wahlplakate muss man ja auch nicht unbedingt sich selbst drucken, man könnte doch Gandhi oder Veronica Ferres nehmen! Irgendwen mit Starappeal. Oder Katzen! Katzen verkaufen sich immer. Deutlich wird, dass die LHG nicht unter der blassen Politik ihrer BundesministerInnen leidet, blamieren kann man sich in Köln auch herrlich alleine. Geholfen hat das Namensplagiat jedenfalls nicht, die Liberalen konnten nur einen Sitz im Studierenden Parlament ergattern und sich somit nicht verbessern. Aber vielleicht wird auch der Status quo gefeiert, man muss sicher bescheiden sein, als Liberale oder Liberaler heutzutage. Im Werbevideo der PseudopiratInnen wird im Hintergrund gesungen: Be the one you want to be! Anscheinend wollen die LiberalInnen im Moment lieber wer anders sein.

Ist nicht verwundert,

die Redaktion.