Warum zahlreiche Mädchen in der Zeit zwischen seiner Gründung 1930 und 1945 begeistert im Bund Deutscher Mädel (BDM) mitarbeiteten und Hitler als ihren Führer idealisierten und umjubelten, beleuchtet Martin Klaus in seiner Studie Mädchen im Dritten Reich. Er zeigt auf, welche Leitbilder und Einflüsse 600000 junge Mädchen im BDM vereinten. Klaus schildert die Ausrichtung des BDM von der Formung »gesund, kräftig, graziös und hübsch« anzusehender Mädels bis zu der von der NS-Ideologie geforderten Vorbereitung auf die Mutterrolle. Anhand ausgewählter Quellen und Aussagen von ZeitzeugInnen demonstriert er, inwieweit auch die BDM-Mitglieder »ganz gewöhnliche« Deutsche waren, die größtenteils immer noch die Erinnerungen an das positiv empfundene Gruppengefühl der Aufarbeitung der eigenen Verantwortung im NS-Regime vorziehen.