Ein koreanisches Gericht hat den an der Universität Münster lehrenden deutsch-koreanischen Sozialphilosophen Du-Yul Song am 30. März zu sieben Jahren Haft verurteilt. Song werden Verstöße gegen das Nationale Sicherheitsgesetz vorgeworfen: Er soll eine Funktion im nordkoreanischen Politbüro innegehabt und die nordkoreanische Ideologie in Südkorea verbreitet haben. Ferner habe er »Nordkorea nie ausreichend kritisiert«, »keine Reue gezeigt und sich nicht für seine Taten entschuldigt«. Song, der die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, war nach 37 Jahre im deutschen Exil mit seiner Familie im September 2003 zu einer Vortragsreise nach Südkorea zurückgekehrt. Noch wenige Tage vor der Urteilsverkündung war Song, der eng mit der südkoreanischen Opposition zusammenarbeitete mit dem Joong-Geun-Friedenspreis für seine Verdienste in der Annäherung zwischen Nord- und Südkorea ausgezeichnet worden.