Der letzte schöne Herbsttag

Von Elisa Moll

Claire und Leo sind sehr verschieden. Sie möchte ständig alles besprechen, liebt lauten Sex und hat panische Angst, krank zu werden. Leo möchte dagegen vor allem eins: das schöne Münchener Wetter genießen. Sie lieben sich trotzdem, und das schon seit zwei Jahren. Aber wirklich glücklich sind sie nicht miteinander. Was anfangs noch spannend war, wird zunehmend anstrengend. Nicht nur für sie, sondern vor allem auch für die ZuschauerInnen.

Der Film versteht sich selbst als Studie einer modernen Beziehung. Wie schon in Shoppen, versucht Regisseur Ralf Westhoff auch in seinem neuen Film die Schwierigkeiten der Liebe in

der heutigen Gesellschaft zu beleuchten. Indem er die SchauspielerInnen zum Publikum sprechen lässt, will er Intimität schaffen. Das ist jedoch auf die Dauer ermüdend. So haben die ZuschauerInnen nach zehn Minuten bereits die Charakterzüge und Probleme von Claire und Leo verstanden. Das mag auch daran liegen, dass diese überwiegend den gängigen Rollenklischees entsprechen. Mit einigen humorvollen Szenen schafft es der Film zwar stellenweise darüber hin- wegzutäuschen - weniger Monologe und dafür mehr abwechslungsreiche Handlung hätten ihm dennoch gut getan.