Gruseln mit Kürbissen

Dafür und dagegen XVII: Halloween feiern - Ja oder Nein? Von Elisa Moll

dagegen

In Köln gibt es schon genug Gründe sich zu verkleiden. Dazu haben wir bekanntlich nicht nur - wie in anderen Teilen Deutschlands - ein paar Tage Gelegenheit, sondern gleich eine ganze Jahreszeit. Es gibt also keinen, wirklich gar keinen Grund, noch ein weiteres Fest zu feiern, bei dem man sich verkleiden muss.

Falls man Karneval mag, stellt Halloween eine Einschränkung dar, weil man sich nur gruselig verkleiden darf. Außerdem kostet ein ordentliches Karnevalskostüm schon einen Batzen Geld. Es bleibt somit kaum welches übrig, das man in ein ebenso aufwändiges Halloweenkostüm investieren könnte. Für die KölnerInnen, denen Karneval nicht gefällt, die also ohnehin schon genug gestraft sind, gibt es noch weniger Gründe, Halloween zu mögen. Denn auch an Halloween muss man sich verkleiden. Oder anders ausgedrückt: man macht sich freiwillig vor aller Welt zum Affen. Der einzige Unterschied zu Karneval ist hierbei, dass kaum jemand mitmacht, was das Ganze natürlich noch würdeloser macht.

Auch die Argumente derjenigen, die gerne Horrorfilme gucken und behaupten, dass an Halloween so viele liefen, lassen sich entkräften. Denn die Filme, die an Halloween gezeigt werden, sind für HorrorfilmkennerInnen keine wahre Freude. Auch hier gilt vielmehr: Qualität geht über Quantität. Wer braucht denn ernsthaft die dreizehnte Version von »Ich weiß immer noch, was du am Mittwochabend vor siebeneinhalb Jahren getan hast«?

Das einzig Gute an Halloween sind die vielen, leckeren Kürbisse. Aber die sind ja auch nicht Halloween zu verdanken, die gibt es so oder so im Herbst. Wen all diese Argumente nicht überzeugen, der sollte doch wenigstens etwas für die europäische Tradition tun und sein Geld für das Halloweenkostüm lieber für die nächste Walpurgisnacht aufsparen.