Die britische Königin hat Anfang Mai die Verbrechen der ersten englischen SiedlerInnen in den USA gerechtfertigt. Fortschritte der Menschheit geschähen selten ohne soziale Kosten, sagte sie in ihrer Rede anlässlich der 400-Jahr-Feierlichkeiten der ersten englischen Siedlung Jamestown in Virginia. Damit entschuldigte sie sich nicht, wie erhofft, im Namen der SiedlerInnen bei der indigenen Bevölkerung und den Nachkommen der afrikanischen SklavInnen. Etwa 15000 IndianerInnen hatten bei Ankunft der SiedlerInnen in der Gegend um Jamestown gelebt. Hundert Jahre später waren alle bis auf 1500 vertrieben oder getötet worden. Auch die ersten SklavInnen aus Afrika wurden in Jamestown an Land gebracht. Afroamerikanische Verbände halten daher »Gedenkveranstaltung« für die passendere Bezeichnung als »Feierlichkeiten«. Diese Debatte dürfe »aber nicht den Anteil der Siedler am Aufbau einer großartigen Demokratie überschatten«, so die Queen.